In Facetten begegnet Jadzia den Persönlichkeiten der früheren Wirtskörper von ihrem Symbionten Dax wieder.

Wiedersehen mit alten und neuen Bekannten

Der Wissenschaftsoffizier von Deep Space Nine, Jadzia Dax (Terry Farrell), hat eine ungewöhnliche Bitte an ihre Crewkollegen, Leeta (Chase Masterson) und an Quark (Armin Shimerman). Sie möchte, dass sie mit ihr an dem Zhian’tara-Ritual teilnehmen. Bei diesem wird die Persönlichkeit eines früheren Wirtskörper von Dax für kurze Zeit auf eine andere Person übertragen. Alle stimmen zu, nur der Barbesitzer bedarf etwas Extraüberredung in Form einer liebevollen Ohrmassage.

Das Ritual verläuft überwiegend reibungslos. Eine Ausnahme ist Benjamin Sisko (Avery Brooks), der Joran übernommen hat. Zwar hat sich der Stationscommander vorsichtshalber einsperren lassen. Doch die erst kürzlich entdeckte Persönlichkeit erweist sich dennoch als nahezu unkontrollierbar und kann nur durch handfeste Argumente zur Räson gebracht werden.

Am Ende bleibt nur noch Curzon über. Odo (René Auberjonois) wird dessen Wirtskörper. Doch etwas läuft schief. Jadzias direkter Vorgänger gefällt das erneute physikalische Leben so sehr, dass er nicht wieder zurück möchte. Er versucht alles, um seine Nachfolgerin davon abzubringen, ihn zurückzuholen. Doch am Ende kann er überzeugt werden, Odo freizugeben und zurückzukehren.

Sabotage!

Nog (Aron Eisenberg) muss eine Prüfung absolvieren, die letzte Hürde, ehe er für die Sternenflottenakademie zugelassen ist. Deshalb übt und trainiert er wie verrückt. Doch am wichtigsten Tag scheint er zu scheitern.

In Wahrheit hat Quark den entsprechenden Test manipuliert. Doch Rom (Max Grodénchik) hat dies mitgekriegt und bringt seinen Bruder dazu, die Manipulation wieder rückgängig zu werden. Am Ende hat Nog es geschafft und ist Kadett der Sternenflotte, sehr zum Ärger des Barbesitzers.

Jadzia Dax ist immer noch eine der faszinierendsten und interessantesten Figuren von Deep Space Nine. Es ist vor allem die Tatsache, dass sie im Prinzip zwei verschiedene Persönlichkeiten darstellt: Die junge Jadzia, die in einer Symbiose mit Dax lebt und auf dessen Erfahrungen und Erinnerungen zugreifen kann.

Ein geniales Schauspiel

Doch häufig hat man das Gefühl, dass die Drehbuchautoren der Serie mit dem Charakter wenig anzufangen wissen. Dass sie oft nur am Rande auftaucht, derweil andere Figuren mehr Zeit im Rampenlicht erhalten. Umso wichtiger sind dann Folgen wie eben Facetten.

Das Grundkonzept der Folge ist interessant. Es ist eine Wiederbegegnung mit der Vergangenheit, mit bekannten und unbekannten Charakteren. Und für die jeweiligen Schauspieler die Möglichkeit, aus der Norm auszubrechen. Das Ergebnis fällt allerdings unterschiedlich aus.

Auf der einen Seite hat man eine Nana Visitor, die Lela Dax mit leicht unterschiedlicher Gestik und Mimik darstellt. Und auf der anderen einen Avery Brooks, der schon von dem Moment an, wo Joran übernimmt, den Zuschauer in seinen Bann zieht. Es ist mehr als nur die veränderte Gestik und Mimik. Er lässt es wirklich so wirken, als ob Joran die Kontrolle über den Stationskommandanten hat und es genießt, mit dessen Leben und den Gefühlen von Jadzia zu spielen.

Nett, aber ansonsten…

Für langjährige Zuschauer ist Facetten auch ein Stück weit Belohnung. Man hat hier sehr oft ein Aha-Erlebnis, etwa wenn man erfährt, von wem Jadzia die Angewohnheit hat, die Arme hinter dem Rücken zu verschränken. Oder das Wiedersehen mit Joran, von dessen Existenz man ja erst seit Das Equilibrium wusste. Jedoch dürfte dem aufmerksamen Zuschauer auffallen, dass Verad aus Der Symbiont in dieser Episode fehlt. Das mag daran liegen, dass die Symbiose zwischen ihm und Dax nicht vollständig war und dementsprechend nicht berücksichtigt wird.

Falls diese Folge ein Problem hat, dann, dass sie überwiegend vor sich hin plätschert. Man hat ein paar schöne und lustige Momente, etwa wenn Quark als Audrid Jadzia das Haar bürstet. Doch als endlich der Aufreger der Episode kommt, kann er nicht überzeugen. Zu keiner Minute will man glauben, dass Curzon wirklich so egoistisch ist und versucht, in Odos Wirtskörper zu bleiben. Denn dann hätte er diesen Egoismus ja schon früher beweisen müssen. Doch laut den Erzählungen, die man in früheren Episoden von Deep Space Nine gehört hat, war er einfach nur ein lebenslustiger und schlauer Mann.

Auch der B-Plot schafft es nicht, Facetten spannend zu machen. Es ist zwar einer der besten Nebenhandlungen, die Deep Space Nine in der letzten Zeit hatte, weil hier die Handlung um Nogs Eintritt in die Sternenflotte thematisiert wird. Doch dass Quark so weit geht, die Eintrittsprüfung seines Neffen zu sabotieren, wirkt übertrieben und und passt nicht zur Figur.

Facetten heißt auf Englisch Facets. Erneut ist also der Deutsche Titel eine 1 zu 1 Übersetzung des Originaltitels.


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Götz Piesbergen

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