Thora kämpft um ihr Leben und die drei Zeitträger um Arkon – gegen Die Schwarze Flut.

Die schwarze Flut
© Pabel-Moewig Verlag KG

Titel: Die Schwarze Flut
Autor: Rüdiger Schäfer
Titelbild: Dirk Schulz / Horst Gotta
Erschienen: 26.06.2020

Zur Handlung

Die drei Zeitträger Perry Rhodan, Atlan da Gonozal und Mirona Thetin fliegen das Elysische Fragment an, um die schwarze Flut zu stoppen. Auf dem Flug werden sie jedoch unvermittelt in fremde Umgebung versetzt – eine sogenannte Chronophase, welche eine mögliche und dabei ziemlich verheerende Zukunft von Arkon I zeigt. Sie kämpfen sich gefühlt tagelang durch dieses Szenario, bevor sie erneut unvermittelt versetzt werden. Dabei erreichen die drei den Zeitbrunnen, bei welchem die gealterte und erschöpfte Quiniu Soptor auf sie wartet.

Die Halbarkonidin zeigt Perry Rhodan in einer Vision den Ursprung der schwarzen Flut und stirbt anschließend völlig entkräftet. Im Quantenraum gestrandet trifft Perry Rhodan auf die Mehandor Wini, welche zur gleichen Schwesternschaft wie Soptor gehört – den Schwestern der Tiefe. Mit ihrer Hilfe sowie Atlan und Mirona auf der anderen Seite des Zeitbrunnens gelingt es, die schwarze Flut zu stoppen – kurz bevor sie Arkon I erreicht.

Unterdessen wird Thora Rhodan da Zoltrals Zustand stetig schlechter und die Ärzte können sie nur mit Mühe am Leben erhalten. Der einzige Ausweg scheint die Aktivierung ihres Extrasinns, was trotz fehlender Vorbereitung und großer Probleme letztlich gelingt.

Durch die Rettung von Arkon I stellt Imperator Gonozal VII. jegliche Invasionspläne gegen die Solare Union ein. Die drei Zeitträger werden als Helden gefeiert, es kommt sogar zu einem Handels- und Beistandspakt zwischen der Union und dem großen Imperium der Arkoniden. Die Terraner machen sich mit der CREST II und der MAGELLAN auf den Weg zurück ins Solsystem – um von dort eine Fernexpedition ins Zentrum der Galaxis zu planen. Denn von dort scheint die Wesenheit Tihit zu stammen – aus dem zentralen schwarzen Loch Sagittarius A*.

Gedanken zu Die Schwarze Flut

Die Staffel endet mit einem großen Knall und Rüdiger Schäfer liefert einmal mehr ein würdiges Finale. Doch der Reihe nach.

  • Der Handlungsstrang um Thora Rhodan da Zoltral: Thoras Kopfschmerzen werden nach dem Durchgang durch den Zeitbrunnen immer stärker, bis sie in der Zentrale der CREST II zusammenbricht. Die Mediziner können sie nur mit Mühe am Leben erhalten und der letzte Ausweg ist die Aktivierung ihres Extrasinns, denn offenbar ist diese Hirnregion an den Komplikationen schuld. Gesagt getan, ab nach Iprasa und ohne Vorbereitung einfach mal drauf los. Hohes Risiko, letztlich aber (anscheinend) erfolgreich. Thora lebt, erfreut sich bester Gesundheit. Allerdings meldet sich ihr Extrasinn nach der Aktivierung nicht wirklich zu Wort. Während des Vorgangs hingegen erlebt die Arkonidin gar schauerliche Dinge in ihrem Kopf. Da kommt noch was, jede Wette!
  • Rhodan, Atlan und Mirona auf Exkursion: Auf den ersten einhundert Seiten etwa stiefeln die drei Zeitträger – wobei wir noch immer nicht ganz genau wissen, was das eigentlich ist – durch ein post-apokalyptisches Arkon I und müssen diverse Gefahren überstehen. Von seltsamen Arkon-Mumien bis zu einem Fallschirmsprung ohne Fallschirm. Dieser Teil zog sich für mich etwas und hatte irgendwie nur wenig relevanten Inhalt. Vielleicht täuscht mein Eindruck hier auch und ich übersehe etwas, aber abgesehen davon, dass Atlan dadurch etwas geschockt und der Konflikt zwischen ES und Tihit in diese Ebene interpretiert bzw. teilweise ausgetragen wurde, gab es wenig Erkenntnisse.
  • Quiniu Soptor und die Schwestern der Tiefe: Schwestern der Tiefe? Da klingeln allen Lesern der klassischen Serie sofort die Ohren. Da war doch was mit irgendwelchen Rittern, gell? Hier werden wir noch im Dunkeln gelassen, was sich genau dahinter verbirgt, allerdings hat dieser Orden etwas mit dem Quantenraum zu tun und hat offensichtlich ziemlich tiefgehende Kenntnisse bezüglich der Entstehung des Universums, des Vorgängeruniversums und überhaupt von allem, wie es scheint. Woher? Weiß man nicht so genau, aber ein paar Rätsel müssen ja auch noch bleiben. Eines der Rätsel stellt auch ihr an Rhodan übergebener Stab dar, dessen Bedeutung nicht klar wird.
  • Kosmische Theorien: Die Expokraten haben sich entschieden, das NEOversum ist in einem Big Bounce entstanden. Entgegen der klassischen Urknall-Theorie also als ein oszillierendes Universum, welches einen stets wiederkehrenden, wenn auch nicht identischen Lebenszyklus durchläuft. Viel Kosmologie und sehr spannend. Hier trennt sich NEO noch weiter von der klassischen Serie als ohnehin schon.
  • Die Wesenheit Tihit: Was da genau auf uns zukommt, ist noch nicht ganz klar, aber es ist definitiv etwas Großes! Tihit ist ein Überbleibsel aus dem letzten Universum, in welchem es nur unbewusstes Leben gab, bis es sich im Rahmen der Kontraktion des Universums immer mehr versammelte und aufgrund der kritischen Masse seiner Selbst bewusst wurde. Während sich Reste des unbewussten Dunkellebens in Hyperkokons verkapselten und überlebten, schaffte es Tihit, sich im Quantenraum zu verbergen und später Zuflucht im zentralen Black Hole der Milchstraße zu finden – Sagittarius A*. Dort schlief die Wesenheit offenbar über Jahrmilliarden und steht nun kurz vor dem Erwachen. Dafür braucht er/sie/es jedoch einen Projektionskörper – und den kann nur das Dunkelleben bieten, denn das kennt Tihit, während der Rest des Einsteinuniversums völlig fremd ist. Diese Enthüllungen sind starker Tobak am Staffelende und bilden zugleich natürlich den Grundstock für die nächsten Staffeln. Bei der kosmischen Größe dieser Entwicklungen kann ich mir nur schwer vorstellen, dass dieses Thema mit NEO 250 abgeschlossen wird.
  • Entstehung des Creaversums: Ganz nebenbei wird hier noch der Grund geliefert, warum das Creaversum und die große Ruptur überhaupt entstehen konnten. Durch Tihit und das Dunkelleben, welches durch den Big Bounce eigentlich hätten aufhören sollen zu existieren, versuchte das Universum diese Fremdkörper abzustoßen und produzierte dabei eine Art Nebenuniversum. Der Rest ist bekannt.
  • Nathalie Rhodan da Zoltral: Auch wenn Perrys und Thoras Tochter in diesem NEO nicht persönlich auftritt, wird immer klarer, dass sie eine wichtige Rolle im Hintergrund spielt. Immer wieder wird von den handelnden Charakteren auf sie verwiesen. Diese wirklich spannende Figur wird uns noch viel Freude bereiten, da bin ich sicher.

Fazit

Abgesehen von dem etwas langatmigen Aufenthalt auf der verwüsteten Kristallwelt war das der krönende Abschluss einer großartigen NEO-Staffel. Rüdiger Schäfer – der inzwischen schon traditionell Staffeln mit seinen Romanen beendet – rundet auch die inzwischen zweiundzwanzigste Staffel gekonnt mit Die Schwarze Flut ab. Im Hintergrund schimmern immer mehr kosmische Ereignisse durch, die Lust auf mehr machen. Nach dem Finale kommt ein neuer Staffelstart und darauf können wir uns freuen, denn es geht in das Zentrum der Milchstraße – in eine Raumregion namens Sagittarius.

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Sven Fesser

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