Die Herren Prahl, Sülter und Walch sind wieder zusammengekommen, um dieses mal im vierten Band ihrer Star Trek-Chronik über Star Trek – Picard zu schreiben.

Die Star Trek Chronik 04 - Star Trek - Picard
Cover © In Farbe und Bunt Verlag

Eine große Überraschung

Es war eine enorme Überraschung, als in Star Trek – Chronik 03: Star Trek – The Next Generation das Autorentrio enthüllte, dass der nächste Band nicht mehr lange auf sich warten lassen würde. Dass sie die chronologische Reihenfolge, die sie ja bislang eingehalten hatten, verlassen und sich im vierten Teil der Reihe auf Star Trek – Picard konzentrieren würden.

Den Grund für ihre Entscheidung erfährt man als Leser dann auch gleich im Vorwort. Ursache für diesen Entschluss war, dass die von ihnen jetzt behandelte Serie Anfang dieses Jahres zu Ende gehen und es sich deshalb anbot, sie sofort nach Abschluss zu behandeln. Ebenso wird angedeutet, dass dasselbe ebenso mit Star Trek – Discovery geschehen könnte, da auch diese Reihe im nächsten Jahr abgeschlossen wird. Wobei das Trio trotzdem weiterhin an Deep Space Nine und Voyager arbeiten will, so viel wird klargemacht.

Letzten Endes war es aus Sicht des Lesers ein kluger Entschluss, die Picard-Behandlung vorzuziehen, weil sie ja vor allem in der dritten Staffel thematisch und von den Figuren her sehr an The Next Generation abgeschlossen hatte. Doch vor dieser Season gab es ja noch zwei weitere. Jede Folge dieser Reihe wird dabei in diesem Band von Björn Sülter rezensiert, wobei die Kollegen Reinhard Prahl und Thorsten Walch ab und an Einsprüche einstreuen. Allerdings ist, wie es leider Standard in der Star Trek – Chronik-Reihe ist, nicht ersichtlich, welcher von den beiden jetzt den Widerspruch verfasst hat. Aber dieses Manko ist mittlerweile so alt wie die Buchserie an sich und wenn es bislang nicht korrigiert wurde, dann wird es sich vermutlich nie ändern.

Meckern auf hohem Niveau

Wobei dies natürlich wieder nur die obligatorische Kritik auf hohem Niveau ist. Denn abgesehen davon liest sich der Band hervorragend. Eben weil nicht nur auf die Serienepisoden eingegangen wird, sondern weil auch alle möglichen anderen Aspekten im Zusammenhang mit der Reihe beachtet werden. Wie eben beispielsweise, wie der Cast der Reihe sich zusammensetzte. Oder wie die Romane zur Serie qualitativ ausfallen. Oder wie sich die Darstellung der Föderation wandelte.

Interessant ist ebenso, dass in dem Kapitel Üppiges Drumherum auch die Short Trek-Folge Kinder des Mars, die ja ein Prequel zu Star Trek – Picard darstellt, rezensiert wird. Was natürlich ein deutlicher Hinweis darauf ist, dass man sich auf die Besprechungen der anderen Episoden vor allem beim Buch über Star Trek – Discovery freuen darf.

Freuen darf man sich ebenso über ein Inhaltsverzeichnis, bei dem auch die Seitenzahlen mit angegeben worden sind. Es scheint also so, dass das kritisierte Verzeichnis aus dem dritten Die Star Trek Chronik-Band nur ein Ausrutscher war.

Kein Call Sheet

Eine Sache gibt es noch, die man in diesem ansonsten hervorragenden Buch über die Star Trek – Picard-Serie kritisieren muss. Das Kapitel 9, Chaos on the Set!, beschreibt anhand eines Call Sheets, wie so ein typischer Drehtag abläuft. Nur, dass eben viel über jenes Sheet geredet wird, allerdings nicht mal ein Beispiel abgedruckt wird. Das ist sehr schade, weil eine solche Abbildung dem Verständnis des Beschriebenen dienen würde.

Doch ansonsten kann man nur sagen, dass die Herren Reinhard Prahl, Björn Sülter und Thorsten Walch wieder sehr gute Arbeit geleistet haben. Ein Grund mehr, sich auf den nächsten Band zu freuen, egal ob dies jetzt Deep Space Nine oder Discovery werden wird.

 

Autor: Björn Sülter, Reinhard Prahl, Thorsten Walch
Titel: Die Star-Trek-Chronik 04: Star Trek – Picard
Verlag: Verlag in Farbe und Bunt
Erschienen: 05/2023
Einband: Taschenbuch
Seiten: 364
ISBN: 978-3-95936-398-3
Sonstige Informationen:
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Warpskala

Warpskala
9 10 0 1
9/10
Total Score

Positiv

  • Wieder gut geschrieben
  • Jedes mögliche Thema wird behandelt
  • Inhaltsverzeichnis mit Seitenzahlen

Negativ

  • Erneut nicht offensichtlich, wer was geschrieben hat
  • Fehlende Abbildung eines Call Sheets macht sich bemerkbar
Götz Piesbergen
4 Gedanken zu „Review: Die Star-Trek-Chronik 04: Star Trek – Picard“
  1. Ich habe mir das Buch selbst gekauft, finde es aber keinen großen Wurf. Es ist mir zu oberflächlich und flapsig, der Stil der Autoren ist nicht so ernst zu nehmen. Und das Problem mit Abbildungen und Urheberschaft teile ich. Herr Sülter hatte ein schönes Kompendium aller alten Serien geschrieben, aber jetzt muss er offenbar den Markt permanent mit irgendetwas neuem fluten.

  2. @Mary: Liebe Mary, schade, dass Dir unser Buch nicht gefallen hat. Wir wissen natürlich, dass wir es nie allen recht machen können, versuchen es aber natürlich trotzdem. Aber gerade was Stil oder wie in diesem Fall gar Humor angeht, muss es einfach zusammenpassen. Da kann ich Dich komplett verstehen, wenn Du sagst, dass es in diesem Fall nichts für Dich ist. Wenn mir der Stil eines Autors/einer Autorin nicht zusagt, habe ich auch selbst keinen Spaß dran. Alles gut 🙂 Ich danke Dir aber für Deine schönen Worte über mein “Es lebe Star Trek”. Widersprechen muss ich Dir nur in einem einzigen Fall: Wir müssen gar nichts auf den Markt bringen oder ihn mit irgendetwas fluten. Wir machen das alles rein aus Liebe zur Sache, aus Herzblut und weil wir drei es einfach absolut wollen. Ansonsten würde es diese Bücher überhaupt nicht geben. 🙂 Liebe Grüße, Björn Sülter

  3. Also, ich fand dieses Buch auch nicht gerade überzeugend. Ich meine solche Episodenbesprechungen kriege ich von überall her. Neues habe ich nicht erfahren und ich denke über diese Serie auch nicht neu oder anders nach. Dass hier der Autor selbst offenbar direkt in den Ring steigt und antwortet/kontert, finde ich ebenfalls wenig überzeugend…

  4. @mariposa Ja, solche Episodenbeschreibungen mag von überall her kriegen. Doch es gibt Leute wie mich beispielsweise, die so etwas auch gerne in handlicher Form haben wollen, ohne im Internet nachzugucken. Und ich finde, dass die Autoren diesbezüglich einen sehr guten Job machen.
    Und das Björn Sülter hier kommentiert: Ich finde es schön und seine Argumentation war sachlich, höflich und freundlich. Da kenne ich ganz andere Fälle.

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