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Mitglieder der Doom Patrol verhalten sich in Dumb Patrol dumm.

Dumm ist, was dumm macht

Während Chief Caulder  (Timothy Dalton) Cliff Steele (Brendan Fraser (Stimme), Riley Shanahan (Körper)) aus dem Raumschiff befördert hat und sich auf den Weg in den Norden macht, kommt ein mysteriöses Paket in seiner Doom Manor an. Es handelt sich um ein leeres Bild, das einen Duft ausströmt, das diejenigen, die ihn einatmen, verdummen lässt. Davon betroffen sind Larry Traynor (Matt Bomer (Stimme), Matthew Zuk (Körper)), Crazy Jane  (Diane Guerrero), Vic Stone (Joivan Wade) und dessen Geliebte Roni Evers (Karen Obilom) .

Diese versuchen sich anschließend an Sachen, die nicht gut ausgehen können. Larry und Jane probieren, sich in das Hospital zu schleichen, wo Larrys Sohn behandelt wird. Und Vic und Roni kommen auf eine einfache, aber brachialen Methode, um die Technologie, die sie langsam umbringt, aus ihrem Körper zu bekommen. Es scheint so, als ob sie auf eine Katastrophe zusteuern, wenn niemand sie aufhält.

Die Doom Patrol verhält sich also in Dumb Patrol dumm. Zuschauer von beispielsweise der ersten Stunde an, mögen da einwenden, dass das nichts Neues ist, dass die einzelnen Mitglieder der Gruppe, vor allem Cliff Steele, nun nicht gerade Paradebeispiele für intelligente Aktionen sind. Doch dieses Mal ist es anders. Die Dummheit, bzw. die dummen Entscheidungen, entstehen nicht aus ihrer Persönlichkeit heraus, sondern haben externe Ursachen.

Es fühlt sich nicht zu voll an

Das Ergebnis ist eine vergnügliche Episode. Eine, die sich zu weiten Teilen nicht besonders ernst nimmt. Und eine, die das Manko der letzten Folge deutlich umgeht.

So wurde in Space Patrol kritisiert, dass in ihr zu viel los war. Das ist auch in Dumb Patrol der Fall. Nur, dass diese Hülle und Fülle an Plots auf eine geschickte Art und Weise wiedergegeben werden. Im Grunde genommen werden die Subplots von Larry, Victor und Crazy Jane in den Hauptlot dieser Folge, das Geschehen um das rätselhafte, leere Bild, das Dummheit verströmt, integriert. Das hat zur Konsequenz, dass diese Episode längst nicht so überfüllt wirkt wie die vorherige.

Was ebenso mit dafür sorgt, ist die Tatsache, dass der eigentliche Hauptplot der Season, Dorothy und der Candlemaker, dieses Mal deutlich zurückgeschraubt wurde. Überwiegend sieht man eben nur, wie ihr Vater, der Chief, durch eine kalte, leere Gegend fährt. Und erst am Ende der Episode wird dieser Handlungsfaden dominant und wichtig. Dies war von den Machern der Serie eine gute Entscheidung, da dadurch die anderen Plots mehr Raum zum Sichentfalten kriegen.

Viel zu lachen

Und so erhalten alle Mitglieder der Doom Patrol in Dumb Patrol Momente, in denen sie sich weiterentwickeln können. Sogar bei Cliff Steele ist dies der Fall, obwohl sein Plot über weite Teile der Folge im Grunde nur netter Comedy Relief ist und erst am Ende relevant wird. Doch es passt einfach zu dieser Episode, die ja ohnehin schon sehr humorig geworden ist.

Dies ist übrigens auch die erste Folge, in der nicht mehr Jane die Hauptpersönlichkeit ist, sondern Miranda. Darstellerisch macht das keinen Unterschied, da Letztere ebenfalls von Diane Guerrero hervorragend zum Leben erweckt wird. Was diesen Plot jedoch so interessant macht, ist der Kontrast im Verhalten der beiden. Wo Jane kratzbürstig und launisch ist, ist Miranda freundlich und hilfsbereit. Allerdings wird hier am Ende angedeutet, dass durch diesen Wechsel der Hauptpersönlichkeit Dinge im Underground, wo alle Persönlichkeiten leben, nicht wirklich in Ordnung sind.

Übrigens ist das Gemälde, das ja Auslöser des Hauptplots von Dumb Patrol ist, Zuschauern bekannt. Es ist dasselbe, das dazu benutzt wurde, um Mr. Nobody und den Beard Hunter am Ende der ersten, Anfang der zweiten Staffel einzusperren. Letzterer feiert in dieser Folge dann auch seine Rückkehr und es wird eine clevere und zum Brüllen komische Erklärung dafür geliefert, wieso er da ist und der andere Gefangene nicht. Es ist ein genialer Grund, den man nur feiern muss.

Nicht mehr lange zum Finale

Auch der Grund, wieso die Leute verdummen, ist zum Kringeln komisch. Alles, von der Präsentation der Ursache bis hin zu den richtigen Auftritten wird mit einem kräftigen Augenzwinkern präsentiert. Es passt einfach zur Doom Patrol-Reihe.

Dumb Patrol ist die drittletzte Folge, ehe die zweite Staffel zu Ende geht. In den letzten Minuten der Episode werden die ersten Weichen gestellt. Und man hat das Gefühl, dass die Serie fürs Seasonfinale gut vorbereitet ist. Wobei der Candlemaker noch mehr Präsenz vertragen könnte, um zu einem Antagonisten auf Augenhöhe mit Mr. Nobody zu werden. Vielleicht geschieht dies dann in der kommenden Folge.

Warpskala

Warpskala
10 10 0 1
10/10
Total Score

Positiv

  • Viel Humor
  • Viele Plots, aber nicht zu viele
Götz Piesbergen

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