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Die Söhne von Mogh durchmachen eine schwere Zeit.

Eine Frage der Ehre

Worfs (Michael Dorn) Bruder Kurn (Tony Todd) kommt nach Deep Space Nine. Da Worf nicht mehr Teil des klingonischen Imperiums ist, wurde das Haus von Mogh, ihres Vaters, aufgelöst. Womit Kurn heimat- und ehrlos ist. Deshalb wünscht er sich von seinem Bruder, dass dieser ihn bei einem Ritual umbringt.

Worf tut dies auch beinahe, doch werden die beiden von den Offizierskollegen des ehemaligen Lieutenant Commander entdeckt und das Leben von Kurn gerade noch gerettet. Worf erhält eine Standpauke von Benjamin Sisko (Avery Brooks) und es wird sich bemüht, eine neue Beschäftigung für seinen Bruder zu finden. Er arbeitet jetzt unter Odo (René Auberjonois) als Teil der Sicherheit an Bord der Raumstation und erledigt seine Arbeit zunächst sehr zu dessen Zufriedenheit. Doch bei einer Begegnung mit anderen Klingonen agiert Kurn nicht, als sie angreifen und wird schwer verwundet. Woraufhin ihn der Constable nicht mehr für den Dienst gebrauchen kann.

Es ist klar, dass etwas geschehen muss. Doch zuvor begeben sich die beiden Brüder auf eine Undercovermission, um die Sprengcodes für getarnte Minen von einem klingonischen Schiff zu holen, das gerade an der Station angedockt ist. Die Mission ist erfolgreich, zeigt allerdings auch, dass Worf zu lange unter den Menschen gelebt hat und ihm deshalb der Instinkt für die Aktionen seiner Rasse abhandengekommen ist. Um seinem Bruder zu helfen, beschließt er gemeinsam mit dem Stationsarzt Julian Bashir (Alexander Siddig) auf eine Idee von Jadzia Dax (Terry Farrell) hin, diesen umoperieren zu lassen. Es werden ihm komplett falsche Erinnerungen gegeben und er wird von einem ehemaligen Freund seines Vaters adoptiert. Das ist erfolgreich und Worf hat damit die letzte Verbindung in seine Heimat gekappt.

Familientreffen auf klingonisch

Kira Nerys (Nana Visitor) und Miles O’Brien (Colm Meaney) haben unterdessen ein getarntes Minenfeld entlang der bajoranischen Grenze entdeckt. Es wurde von klingonischen Schiffen ausgelegt, die teilweise selber ins Feld geraten und Schaden davon tragen oder gar explodieren. Mit Hilfe der von Worf und Kurn gefundenen Codes bringen sie das Minengebiet zum Explodieren und treiben daraufhin die getarnten klingonischen Schiffe zurück ins Imperium.

In Die Söhne von Mogh gibt es ein Wiedersehen mit Worfs Bruder Kurn. Der, wie üblich, von Tony Todd sehr überzeugend dargestellt wird. Nur leider hat er das Pech, in einer Folge aufzutreten, die nicht überzeugt. Es ist halt einfach Fakt, dass die klingonenzentrischen Episoden von Star Trek ausgelutscht sind und keine Spannung mehr aufkommt. Das hat man bereits in Das Schwert des Kahless gemerkt und ist jetzt ebenfalls sehr deutlich zu spüren.

So nett es auch ist, dass Worf wieder im Zentrum einer Folge ist, noch schöner wäre es, wenn die Macher von Deep Space Nine sich darauf fokussieren würden, mehr Szenen wie die vom Beginn der Episode einzubauen und den klingonischen Offizier noch mehr mit seinen Kollegen interagieren zu lassen. Wenn der Lt. Commander mit Jadzia Dax sparrt und die beiden sich ein großartiges Wortgefecht liefern, merkt man, dass da etwas in der Luft liegt. Das vergnügliche Lächeln der Trill, als sie ihren klingonischen Offizierskollegen in Verlegenheit bringt, ist einfach vielversprechend. Da scheint sich etwas anzubahnen und es wäre wunderbar, wenn die Macher sich darauf konzentrieren und nicht erneut eine Episode um das ausgelutschte Thema „klingonische Ehre“ oder „Worf ist ein Ausgestoßener von den Klingonen“ bieten. Das hatte man alles schon zu Genüge und es hängt einem zum Halse raus!

Die Söhne von Mog

Ein endgültiges offenes Ende

Immerhin muss man Die Söhne von Mogh zu Gute halten, dass sich hier bemüht wurde, ein Ende zu schreiben, was zwar einerseits endgültig ist. Aber andererseits sich noch Möglichkeiten offen lässt. Denn so haben sich die Macher eine kleine Tür aufgelassen, um Kurn wieder irgendwann zurückzuholen, falls es passt und wenn die Story halbwegs stimmt.

Der B-Plot der Folge, die Geschichte mit den getarnten Minen, enttäuscht ebenfalls. Wenn auch aus komplett anderen Gründen, als die A-Handlung. Die Entdeckung von Kira Nerys und Miles O’Brien hätte eine eigene Episode verdient, anstatt wie ein bloßes Anhängsel der Die Söhne von Mogh-Folge behandelt zu werden. Es wäre Potential für ein großartiges Katz und Maus-Spiel vorhanden gewesen, in der sich die Offiziere mitsamt der Defiant nicht nur mit den getarnten Minen herumschlagen müssen, sondern auch mit den ebenso getarnten klingonischen Schiffen.

Sons of Mogh heißt die Folge im Original. Und der deutsche Name ist natürlich übersetzungsgleich.


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Götz Piesbergen

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