Quinlan Vos wacht ohne Erinnerungen auf und kaum hat er sie wieder, muss er gegen die Nachtschwestern von Dathomir antreten.

Das dunkle PortalHandlungen

Quinlan Vos wacht in einem brennenden Gebäude auf Nar Shaddaa auf und kann sich an nichts erinnern. Kaum ist er den Flammen entkommen, machen Kopfgeldjäger Jagd auf ihn. Hilfe erhält er von einem Devaronianer namens Vilmarh Grahrk, der jedoch das Kopfgeld selbst einstreichen will. Schnell muss Grahrk erkennen, dass er gegen den Jedi keine Chance hat. Gleiches gilt für zwei als Jedi verkleidete Kopfgeldjäger, welche die Lichtschwerter von Quinlan und dessen Padawan Aayla Secura mit sich führen.

Da Vos die Fähigkeit besitzt, die Geschichte von Objekten zu lesen, gewinnt er durch die Berührung der Schwerter ein paar Erinnerungen zurück. Er kann sich wieder an seinen Namen, seine Schülerin und Bruchstücke seiner Mission erinnern. Um mehr zu erfahren, muss er einen Twi’lek namens Bib Fortuna finden. Vilmarh hat zwischenzeitlich eine neue Wette abgeschlossen, und zwar darauf, dass Quinlan den Schmugglermond lebend verlässt. Um diese zu gewinnen, ist er dem Jedi gerne behilflich.

Zuvor macht dieser aber noch einen Abstecher zu Fortuna, von welchem er erfährt, dass sich der Drahtzieher hinter einem Drogendeal auf Coruscant befindet. Bevor es dorthin geht, muss Vos erst noch seine Schülerin finden. Die Suche beginnt auf dem Planeten Kiffu, wo er von seiner Tante Sheyf Tinté weitere Informationen erhält. Die Spur führt zu dem Planeten, wo sich die beiden Jedi zuletzt aufgehalten haben: Aaylas Heimatwelt Ryloth. Dort füttert ihr Onkel Pol Secura Glitzerstim-Spinnen mit der einheimischen Droge Ryll, um so eine Superdroge namens Glitzerryll zu erhalten. Diese erzeugt eine Amnesie, was der Grund ist, warum Quinlan und Aayla ihr Gedächtnis verloren haben.

Pol rechtfertigt seine Tat damit, dass er den beiden so das Leben gerettet hat, denn das Wissen um den geheimen Drogenhandel hätte sonst ihren Tod bedeutet. Nachdem Quinlan und Vilmarh die Spinnen getötet und damit das Drogengeschäft lahmgelegt haben, droht Vos damit, den Twi’lek-Dealer umzubringen. Allerdings ist es Aayla, die ihren Onkel aus Versehen vom Balkon fegt, als sie unabsichtlich einen Machtstoß anwendet. Sie ist sich weder ihrer Vergangenheit noch ihrer Fähigkeiten bewusst und muss vorerst zurückbleiben, während ihr Meister und dessen Helfer die Flucht ergreifen.

Vilmahr hat einmal mehr auf das Überleben des Jedi gewettet und dafür seinen eigenen Vetter erschossen, welcher das Kopfgeld kassieren wollte. Auf Coruscant bringt er Vos schließlich zu Senator Chom Frey Kaa, welcher hinter der Glitzerryll-Verschwörung steckt. Obwohl dieser Grahrk als Schmuggler entlarvt, der selbst Aufträge für den Drogenring geflogen ist, kann dieser seinen Kopf einmal mehr aus der Schlinge ziehen, da er immerhin bei der Ergreifung des Kartellchefs geholfen hat.

Quinlan Vos will Chom Frey Kaa derweil töten, wird aber von Mace Windu aufgehalten. Der Gedächtnisverlust hat Vos für die dunkle Seite empfänglich gemacht und so muss er sich erneut einem Jedi-Training unterziehen und seine Erinnerungen vollständig zurückgewinnen. Gleiches gilt für seine Padawan Aayla, die auf Ryloth abgeholt wird.

Nach seiner Wiederherstellung wird Vos gleich mit der nächsten Mission betraut. In Das dunkle Portal soll er einem Sternenportal nachgehen, welches den Planeten Ova verschlungen hat. Der Ursprung soll auf Dathomir liegen, der von den finsteren Nachtschwestern beherrscht wird. Allein strandet der Jedi auf dem Planeten und wird prompt versklavt.

Eingesetzt wird der Gefangene bei Ausgrabungsarbeiten, die der Freilegung eben jenes Portals dienen, mit welchem die Anführerin eines Nachtschwerster-Clans, Mutter Zalem, als nächstes einen Angriff auf Coruscant und anschließend ihre Flucht vom Planeten plant. Die Nachtschwestern sind nämlich ebenfalls auf Dathomir gestrandet und als Nutzerinnen der dunklen Seite pflegen sie eine Feindschaft zu den Jedi.

Quinlan verbirgt seine Identität und ebenso sein Lichtschwert. Er freundet sich mit dem Sklaven Yag Shushin an, und nachdem er einen Wächterwurm erlegt hat, werden er und sein Kumpel zu Reptilienhütern befördert. Wie sich herausstellt, sind die blauhäutigen Kwi eine intelligente Spezies und Nachfahren der Kwa, welche das Portal erschaffen haben. Mutter Zalem lässt die Wesen töten, da sie ihre abgehackten Hände braucht, um ihre Technologien zu bedienen.

Fast ebenso schäbig geht Zalem mit ihrer eigenen Tochter Ros Lai um. Wegen ihrer vermeintlich unschönen Gestalt wird diese von ihrer Mutter verleugnet und von ihren Schwestern gemobbt. Das weckt Quinlans Interesse und als er ihr heimlich nachstellt, entdeckt er, dass ihre Unansehnlichkeit nur eine Illusion ist, mit der sie ihre Familie täuscht.

Zeitweilig verbünden sich die beiden und fliegen mit Yags Schiff zum unterirdischen Portal. Der Givin stirbt bei der Verfolgungsjagd mit den Nachtschwestern, sodass sich Quinlan und Ros allein den anderen Hexen stellen müssen. Zalem ist gerade dabei, ein Tor nach Coruscant zu öffnen, doch nachdem sie von ihrer Tochter getötet wird, hintergeht diese Vos. Aufgrund seiner Gabe kann er ein Kwa-Abwehrsystem aktivieren und Ros lähmen. Er stoppt die Portalwelle und bringt seine Gefangene zum Jedi-Tempel. Auf Mace Windus Frage, warum er die Nachtschwester verschont hat, meint er, dass er die helle Seite der Macht in ihr spürt.

Rezension von Jedi-Dämmerung

Auf den Gedächtnisverlust von Quinlan Vos und dessen Schülerin Aayla Secura geht bereits der Comic über den Stark-Hyperraum-Krieg ein. Dessen Rahmenhandlung ist zwischen Jedi-Dämmerung und Das dunkle Portal angesiedelt. In der ersten Geschichte ist nun endlich zu erfahren, wie und warum es zu diesem Gedächtnisverlust kam.

Die Suche nach Antworten führt an diverse Orte, beginnend auf Nar Shaddaa über Kiffu und Ryloth bis nach Coruscant. An Abwechslung mangelt es dem Comic nicht. Ebenso wenig an zwielichtigen Charakteren. Allen voran wäre da Vilmarh Grahrk, dessen Spielsucht ihn oft in den Ruin zu treiben droht. Für Geld nimmt er daher jeden Job an, egal ob Drogenschmuggel oder Kopfgeld-Jagd auf Jedi. Erst als er merkt, wie zäh sein Opfer ist, erweist er sich als hilfsbereit, da bei den Wetten auf das Überleben von Quinlan hohe Gewinne raus springen.

Die Wetten laufen sogar dermaßen gut, dass Vilmarh seinen eigenen Vetter erschießt, statt sich mit ihm das Kopfgeld auf den Jedi zu teilen. Dessen Verwandtschaft ist allerdings auch nicht viel besser. Seine Tante Tinté wird Quinlan einst noch umbringen, da sie seine Eltern an die Anzati verfüttert hat. Auf Ryloth wendet sich Asanté Vos an ihn, scheinbar, um ihm zu helfen. Doch deren einstige Schwärmerei für ihn ist kaltem Profitstreben gewichen, sodass sie ihn in der Spinnenhöhle erschießen will, bevor er das Geheimnis von Glitzerryll aufdecken kann. Bevor sie ihn verraten kann, wird sie allerdings von einer Riesenspinne getötet.

Ein weiteres Todesopfer ist Aaylas Onkel Pol Secura, der ebenfalls ein mehr als zwielichtiger Charakter ist. Allen voran ist er in den Drogenhandel verstrickt und sogar für die Produktion des Glitzerrylls verantwortlich. Zwar rettet er seiner Nichte das Leben, indem er ihre Erinnerungen löscht, aber auch das ist weniger gütig, als es klingt. So ist es auf Ryloth üblich, dass Frauen zu Sexsklavinnen herangezogen werden. Pol Secura hält seine Nichte dementsprechend wie ein Tier und ist froh, dass sie ihr Leben als selbstbewusste Jedi vergessen hat. Fügsam und unterwürfig will er sie haben.

Es ist zwar nicht Aaylas Absicht, ihren Onkel mit der Macht vom Balkon zu stoßen, aber verdient hat er es allemal. Da er zum herrschenden Clan gehört, verlangt es die Tradition, dass seine vier Mitregenten ebenfalls in den Tod gehen. Die Herrschaft seines Clans ist damit beendet. Der Senator von Ryloth muss kurz darauf auch abgelöst werden, nachdem Chom Frey Kaa verhaftet wird. Der letzte zwielichtige Charakter, dessen Nachfolger Orn Free Taa, ist allerdings nicht weniger korrupt.

Die gesamte Story dreht sich um die Unterwelt, wobei das bei Vilmarh Grahrks Äußerem schon fast doppeldeutig zu verstehen ist. Der ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Teufelskerl, dem man nur so weit trauen sollte, wie man ihn werfen kann. Zum Glück ist Quinlan gut im Werfen, sodass er heil aus der Sache raus kommt. Obwohl er selbst zur dunklen Seite neigt, ist Vos der einzig wirklich sympathische Charakter in der Geschichte.

Die grafische Umsetzung ist alles in allem gut gelungen. Die Charaktere sind wiederzuerkennen und der Detailgrad ist okay (oder wie Vilmarh es ausdrücken würde: „Hokay“). Vor allem die Hintergründe können überzeugen und bieten einige Schauwerte, darunter die Skyline von Nar Shaddaa oder die unterirdische Stadt auf Ryloth

Was die Koloration betrifft, ist diese auf einem guten Niveau, hat allerdings noch Luft nach oben. Die Farbverläufe könnten etwas weicher sein und die Glanz- sowie Leuchteffekte sind noch etwas unausgereift. Wirklich ärgerlich ist, dass Mace Windus Lichtschwert abermals blau statt violett leuchtet, und Aayla Secura hat gar ein rotes Sith-Lichtschwert.

Rezension von Das dunkle Portal

Dathomir ist wahrlich kein Ort, an dem man stranden möchte. Quinlan Vos wird direkt bei seiner Ankunft vom Clan der Nachtschwester Zalem versklavt, deren Name wohl eine Anspielung auf die Hexenprozesse von Salem sein dürfte. Nur handelt es sich bei ihr um eine wahrhaftige Hexe. Interessant ist, dass es in diesem Comic mehrere Clans gibt, welche sich untereinander bekriegen und sich gegenseitig die Sklaven rauben. Das wurde mit der The Clone Wars-Fernsehserie teilweise abgeändert, in der Mutter Talzin die Oberhexe von Dathomir ist.

Beibehalten wurde dagegen, dass sich die Nachtschwestern bei gestrandeten Männern bedienen. Allerdings kommt in diesem Comic noch keine Zabrak-Kolonie vor, aus der bekanntlich Darth Maul und dessen Bruder Savage Opress stammen. Die Kinder der Hexen sehen allesamt überraschend menschlich aus, wobei nur Ros Lai scheinbar abweicht, obwohl gerade deren Vater ein menschlicher Jedi war, der nach seiner unfreiwilligen Samenspende von Mutter Zalem entsorgt worden ist. In einer Szene kommuniziert die Tochter übrigens mit dessen Machtgeist.

Wie fies die Nachtschwestern auch untereinander sind, kann Ros Lai ebenfalls bezeugen. Zwar hat sie ihre hässliche Gestalt nur zur Tarnung angenommen, wird jedoch von ihren Schwestern „Rancor“ genannt und bei jeder Gelegenheit erniedrigt und sogar fast umgebracht. Kein Wunder, dass sie schlussendlich Rache an ihrer Familie übt. Ihr Verrat an Quinlan ist derweil enttäuschend, da dieser das Gute in ihr sieht.

Überraschend ist hingegen, dass die Kwi Nachfahren der Erbauer des Portals sind, welches Zalem als Waffe gegen Coruscant einzusetzen gedenkt. Etwas schleierhaft ist dabei nur, wie sie bereits den Planeten Ova vernichten konnte, was die Jedi überhaupt erst darauf aufmerksam gemacht hat. Immerhin haben die Nachtschwestern bei Quinlans Ankunft auf Dathomir noch überhaupt keinen Zugang zum Portal und sprengen sich erst gegen Ende einen Weg hinein. Da klafft eine ziemlich große Logiklücke.

Optisch bleibt die zweite Geschichte ebenfalls hinter der Ersten zurück. Der Stil ist deutlich grober, wobei dies vor allem die Charaktere betrifft. Quinlan Vos ist kaum wiederzuerkennen, gleiches gilt für Mace Windu und Saesee Tiin. Zuweilen liegen die Augen irgendwo, wo sie nicht hingehören, sodass insbesondere Windu wie ein abstrakter Alien aussieht. Gelungen sind dagegen die Rancors und der Givin Yag, der wie ein gruseliger Totenschädel ausschaut. Dies liegt darin begründet, dass sein Volk ein Exoskelett besitzt. Weniger problematisch sind weiterhin Raumschiffe und Architektur, gerade Linien liegen dem Zeichner offenkundig mehr.

Die Farbpalette ist stark eingeschränkt und statt weicher Verläufe gibt es klar abgegrenzte Farbfelder. Auf Schatten ist eigentlich überhaupt nicht geachtet worden. Einzig die Leuchteffekte und Explosionen sehen ganz gut aus.

Fazit

Die titelgebende Geschichte bleibt sowohl inhaltlich als auch grafisch hinter Jedi-Dämmerung zurück. Da sie obendrein erst an zweiter Stelle folgt, hätte der Band eigentlich eher nach der ersten Story benannt werden können. Diese sollte ohnehin den Ausschlag geben, sich diesen Comic zu holen. Erschienen ist Das dunkle Portal u. a. als hochwertiger Hardcover-Band mit der Nr. 101 in der Star Wars Comic-Kollektion.

Info

Autoren: John Ostrander & Pat Mills
Zeichner: Jan Duursema & Ramon F. Bachs
Farben: Dave McCaig
Verlag: Panini
Sonstige Informationen: Produktseite

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Warpskala

Warpskala
7 10 0 1
  • Story 1
    10/10
  • Zeichenstil 1
    8/10
  • Koloration 1
    7/10
  • Story 2
    6/10
  • Zeichenstil 2
    5/10
  • Koloration 2
    6/10
7/10
Total Score

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