Mit der Folge Kopf oder Zahl? (The dark Side of the Sun) lief am 8. Oktober 1995 die zweite reguläre Folge.

In der düsteren Rache-Geschichte zeigt Christen Cloke als Shane Vansen, was sie schauspielerisch drauf hat. Zudem lernt das Publikum die künstlichen Intelligenzen, die Silikanten, kennen.

Zur Handlung

Nachdem in Episode 1 Nathan West (Morgan Weisser) im Mittelpunkt gestanden hat, ist nun Shane Vansen (Kristen Cloke) an der Reihe. Shane hat Albträume von jener Nacht, in der ihre Eltern von künstlichen Intelligenzen (menschenähnliche Androiden, in der Serie Silikanten genannt) ermordet wurden. Als sie den Auftrag bekommt, die 58. Staffel in einer Mission auf der Bergbaukolonie Bunuel anzuführen, äußert sie die Befürchtung, nicht mehr lebend zurückzukommen.

Am Zielort angekommen werden die Marines von Silikanten angegriffen, und Shane wird mit den Dämonen ihrer Vergangenheit konfrontiert. Sie sinnt auf Rache, vernachlässigt ihre Führungsaufgabe und wird während ihrer Jagd nach dem Geheimnis jener schicksalhaften Nacht in ihrer Kindheit von den anderen getrennt.

Schließlich erfährt sie von einem der Silikanten, die über ein kollektives Gedächtnis verfügen, was damals geschehen ist und warum ihre Eltern sterben mussten. Mehrere Silikanten gelangten auf den Militärstützpunkt in San Diego, wo Shane bei ihrer Familie gewohnt hatte. Um sich für ein Haus zu entscheiden, warfen sie eine Münze. Die Entscheidung fiel auf das Haus der Vansens. Danach drangen sie dort ein und brachten alle Bewohner um, die sie finden konnten.

Als ihre Kameraden in Bedrängnis geraten, gelingt es Shane, den Silikanten in den Rücken zu fallen. Auf diese Art kann sie die Reste der Einheit retten. Das Schiff mit den flüchtenden Silikanten schießt sie mit einem Raketenwerfer gnadenlos vom Himmel. Doch auch nachdem sie Rache geübt hat, hat sie mit der Vergangenheit nicht abgeschlossen.

Kopf oder Zahl

Interessante Details der Folge Kopf oder Zahl?

Auf Bunuel wird der Rohstoff Helium-3 abgebaut, das laut Lieutenant-Colonel McQueen (James Morrison) wichtig für die Herstellung von Raketentreibstoff ist. Das Element Helium-3 spielt auch in Frank Schätzings 2009 erschienenen Zukunfts-Thriller Limit eine große Rolle. Frank Schätzing beschreibt eine Welt des Jahres 2025, in der bahnbrechende Technologien des Konzerngiganten Orley Enterprises die Raumfahrt revolutioniert haben. Mit Orleys Hilfe fördern die USA auf dem Mond das Element Helium-3, das die Energieversorgung auf der Erde zu sichern scheint.

Die Erfolgsquote der In-Vitro-Brutkästen liebt bei ganzen 27 Prozent. Cooper Hawkes (Rodney Rowland) meint, In-Vitros hätten kein Glück im Spiel, weil sie wegen der niedrigen Erfolgsquote der Brutkästen ihr ganzen Glück bereits bis zu ihrer Geburt verbrauchen.

Paul Wang (Joel de la Fuente) war kurz vor der Grundausbildung bei den Marines in Las Vegas und sah dort eine Elvis-Imitation.

Die 58. Staffel ist bei der Mission auf Bunuel erneut größer als gewohnt. Neben Shane Vansen, Nathan West, Cooper Hawkes, Paul Wang und Vanessa Damphousse (Lanei Chapman) kämpfen hier Starling, Jemen, Nelson, Woodyear, Sam und Gordon. Viele von ihnen leben am Ende nicht mehr.

Mit den Silikanten wird in der Serie neben den Chigs eine weitere Bedrohung eingeführt. Sie wurden einst als Dienstboten und Soldaten entwickelt, die zwar dazu fähig waren, abstrakte Gedankengänge zu verstehen, aber nicht, neue Gedanken zu entwickeln. Doch dann gab ihnen ein unzufriedener Wissenschaftler namens Stranahan (benannt nach Trick-Profi Ken Stranahan von der Space-Trickschmiede Area 51) ein neues Programm ein, das soviel bedeutet wie „Geh ein Risiko ein!“ Von diesem Moment an begannen die Silikanten zu rebellieren. Zehn Jahre überzogen sie die Erde mit Terror, bis es 2047 zu einem offenen Kampf kam, in dem erstmals In-Vitro-Soldaten eingesetzt wurden. Schließlich setzten sich die Silikanten in den Weltraum ab. Gewisse Parallelen gibt es hier zur den Replikanten aus dem Science-Fiction-Klassiker Blade Runner, die sich ebenfalls zu einer großen Bedrohung für die Menschen entwickeln.

Die Silikanten stehen über ein drahtloses Modem (!) in Verbindung und verfügen über einen kollektiven Bewusstseinsspeicher. Dies ist auch ein Motiv der Borg aus Star Trek.

Was könnte mit dem Originaltitel The dark Side of the Sun gemeint sein? Zunächst taucht in Shanes Albtraum immer wieder eine sterbende Sonne auf (die explodierende Sonne und der Hammerhead-Jäger, der von der Druckwelle zerrissen wird, wird von Area 51 sensationell getrickst). Mit der Sonne stirbt und verdunkelt sich etwas, das eigentlich Licht, Wärme und Leben spendet. The dark Side of the Sun als Symbol für den Tod? Eine andere Möglichkeit ist, dass mit der „dunklen Seite der Sonne“ die dunklen Seiten von Shanes Wesen gemeint sind; Angst und Hass.

Shanes Traum am Ende der Folge endet mit ihrem eigenen Tod. Obwohl sie Rache geübt hat, hat sie ihre inneren Dämonen nicht besiegt.

Kopf oder Zahl

Interessantes für den Filmfan

Gordon, wie einer der Marines heißt, war auch der Nachname des Co-Executive Producers von Akte X; Howard Gordon. Mit Drehbüchern für diese Serie ernteten die Space-Erfinder Glen Morgan und James Wong einige Lorbeeren.

Geniale Filmmontage: In Shanes Albtraum werden bereits bekannte Bilder ihrer Erinnerung mit neuen Bildern zusammenmontiert, in der sie selbst einmal die Rolle ihrer Mutter einnimmt und sie plötzlich anstelle ihrer Eltern die Wild Cards tot vor sich liegen sieht. Als Shane auf dem Flug nach Bunuel erneut träumt, blitzen bereits Bilder des folgenden Kampfes mit den Silikanten vor den Zuschauern auf. Aus dem Albtraum wird eine böse Vorahnung. Nachdem Shane erfahren hat, dass die Silikanten vor dem Massaker an ihren Eltern nur eine Münze geworfen haben und sie wie wahnsinnig auf ihren Gegner einsticht, vermischen sich durch einmontierte Erinnerungsblitze Vergangenheit und Gegenwart. Dadurch wird die Wirkung der Szene wesentlich verstärkt.

Die Kamerafahrt am Ende der Szene vor dem Titelvorspann zeigt zunächst Shanes Gesicht am Fenster und am Ende eine Totale des Trägerschiffs Saratoga. Dies erinnert an den Anfang von Star Trek: Der erste Kontakt (Star Trek: First Contact) (Jonathan Frakes, USA 1997). Hier beginnt die Kamerafahrt mit einer Großaufnahme von Jean-Luc Picards (Patrick Stewart) linkem Auge. Während die Kamera zurückfährt, ist immer mehr zu erkennen; zunächst Picards Kopf, dann seine ganze Gestalt. Schließlich sieht man das gewaltige Innere eines Borg-Schiffes. Picard selbst ist nur noch ein unbedeutender winziger Punkt. Mit beiden Kamerafahrten wird Verlorenheit ausgedrückt.

Kopf oder Zahl

Die Musik

Die Musik, die am Anfang der Folge während Shanes Albtraum zu hören ist, wird im Laufe der Folge immer wieder aufgegriffen, zum Beispiel während ihrer Vorahnung auf dem Flug nach Bunuel. Je näher Shane ihrer Rache kommt, desto intensiver wird das Thema. Als Shane am Ende, bewaffnet mit dem Raketenwerfer und mit grimmigem Blick, durch die Gänge marschiert, um die verbleibenden Silikanten zu töten, werden diese Momente durch Shirley Walkers Musik episch überhöht. Das Nightmare-Theme ist erneut in der letzten Folge Für immer treu (…tell your moms, we done our best) zu hören, als Shane mit Vanessa über Y2023 abstürzt.


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Eric Zerm

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