In “Vox Sola” nistet sich eine unbekannte Lebensform auf der Enterprise ein und hält einige Crew Mitglieder in sich gefangen. Ob sie boshaft ist?

Staffel 1, Folge 22 – Zeitangabe: 2152
„Vox Sola“ – „Vox Sola“

Die Handlung

Vox Sola
Das Wesen infiltriert die Enterprise

In dieser Folge nistet sich eine weiße unbekannte Lebensform an Bord der Enterprise ein. Erst unbemerkt, später fällt sie auf, da ein Energieausfall auf dem D-Deck verzeichnet wurde. Crewman Rostov wird hingeschickt, um die Lage zu checken und ggf. Schäden zu reparieren. Dort wird dieser allerdings von dem Wesen gefangen genommen. Crewman Kelly geht ihm nach, nachdem Rostov per Com gerufen hatte, aber nichts sagte. Dort entdeckt sie das Wesen und ruft Trip und Archer herbei.

Sie kommen mit ihren Phasenpistolen. Doch auch Trip, Archer und Crewman Zabel werden von dem Wesen gefangen. Reed kann entkommen. Nun gilt es, die Crew Mitglieder aus den Fängen der Kreatur zu befreien.

Mit Phlox Forschungen kommt man auf die Idee das Wesen, aufgrund seiner Lichtempfindlichkeit, mit EM-Emittern zu bestrahlen. Dies hat allerdings zur Folge, dass die gefangenen Crew Mitglieder leiden, da sie, laut Phlox, bereits mit dem Wesen verbunden sind.

Was sich später bestätigt, da sie untereinander ihre Gedanken “hören”. Schließlich gelingt es durch Hoshi, einen Weg der Kommunikation herzustellen. Dabei schützen sich T’Pol, Reed und Hoshi durch ein Kraftfeld, welches Reed relativ stabil halten kann. Als Hoshi dem Wesen über schrille Töne mitteilt, dass sie es nach Hause bringen würden, teilt das Wesen ihnen die Koordinaten seines Heimatplaneten mit und lässt die Gefangenen frei.

Am Schluss bringen sie das Wesen auf die Oberfläche des Planeten. T’Pol stellt fest, dass es sich hierbei um einen einzigen Organismus handle, welcher den gesamten Planeten umspanne. Das Wesen verlässt seinen Transportbehälter und geht in eben diesem Organismus auf.

Um diese Haupt-Vorkommnisse herum gab es zu Beginn einen verpatzten Erstkontakt zu den Kreetassanern, welche am Ende ebenfalls zur Lösung des Problems beitragen konnten. Verpatzt wurde dieser Erstkontakt zu ihnen, da es einen ethnischen Konflikt gab, welcher für die Kreetassaner als beleidigend galt, für die Menschen jedoch vollkommen normal. Die Kreetassaner stellen die Nahrungsaufnahme von der Intimität her nämlich auf eine Stufe mit Sex. Also kein Kommunikationsproblem, wie zuerst angenommen.

Rezension von „Vox Sola“

Vox Sola
Die Einheit bedeckt den gesamten Planeten

Die Folge insgesamt war meiner Meinung nach sehr interessant, obwohl sie den Mainplot erneut verlassen hat. Roxann Dawson (Lt. Torres; VOY) hat erneut gezeigt, dass die Regie eine verdammt große Rolle spielt. Dies hatte sie bereits in “The Andorian Incident” gezeigt. Insgesamt haben wir es hier mit vielen kleineren Stories nebenher zu tun.

Zum einen das unbekannte Wesen, das sich an Bord einnistet, der misslungene Erstkontakt mit den Kreetassanern und der erste Filmabend an Bord. Alles läuft hübsch nebeneinander her und bildet ein rundes Ergebnis am Schluss. Wir bekommen eine richtig satte Portion Charakterentwicklung on top!

Die Charaktere bildeten in dieser Folge das erste Mal eine glaubwürdige Zusammenarbeit als Einheit, um das große Problem zu lösen. Phlox und Reed arbeiten zusammen, um eine Lösung zu finden, welche sowohl technologische als auch medizinische Aspekte berücksichtigt. T’Pol und Hoshi kooperieren, um mit dem Wesen kommunizieren zu können.

Hierbei ergibt sich, dass Hoshi sich von T’Pol überwacht vorkommt, so als sei sie dumm. Dabei erfahren wir, dass T’Pol von Hoshi doch ganz anders denkt. Sie schätzt sie nämlich sehr und denkt, dass sie ihr sehr viel zutraue.

Auch dieser anfängliche Disput, welcher dann zu gegenseitiger Wertschätzung wird, ist sehr überzeugend gespielt und entwickelt diese beiden Charaktere weiter. Auch die gefangenen Crew Mitglieder spielen ein glaubhaftes Spiel, während sie “in den Seilen hängen”. Am Rande möchte ich auch das perfekte Spiel von Vaughn Armstrong erwähnen. Er spielte hier den kreetassanischen “Anführer”, verkörpert aber sonst Admiral Forrest, ferner war er in “Sleeping Dogs” der klingonische Captain. Hier lieferte er erneut eine Parade-Rolle ab.

Leider ist nur Mayweather erneut zu kurz geraten. Er hat zwar seinen Auftritt, kann aber hier nicht richtig überzeugen, als er die “one man show” gegenüber den Kreetassanern abzieht und sich im Namen der gesamten Crew für den unbewussten Fauxpas entschuldigt. – Schade.

Insgesamt hatte man das erste Mal das Gefühl, dass es sich hier nicht nur um eine Crew handelt, sondern sie ebenfalls ein Stück weit Familie ist.

Technisch betrachtet, ist auch hier nichts zu meckern. Absolut stimmig, kein unnötiger Glitzer auf Dinge, wo es einfach nicht passt. Auch die Darstellung des Planeten, wo das Wesen her entstammte, war gut in Szene gesetzt. Gut, stellenweise fast schon Fantasy von der Aufmachung her, aber noch im Rahmen der Science-Fiction. Wobei die beiden Genres sowieso recht nahe beieinander sind an manchen Stellen. Siehe Star Wars.

Fun Facts

  • In dieser Folge wird zum ersten Mal ein Kraftfeld auf einem Erdenschiff erfolgreich eingesetzt.
  • Die Lebensform erhält in der gesamten Folge keinen Namen oder eine Bezeichnung.
  • In gewisser Hinsicht ähnelt die Lebensform den Formwandlern aus dem Gamma-Quadranten. Beide leben auf einem Planeten, auf welchem sie eine einzige Einheit bilden und ihn vollständig bedecken.

Der deutsche Titel

Dieses Mal haben wir hier sowohl im deutschen als auch im englischen Original denselben Titel. “Vox Sola” – ist aus dem Lateinischen und bedeutet: einsame Stimme. Dass man sich hier mal für das Lateinische entschieden hat, finde ich sehr schön. Immerhin ist nahezu alles in der Natur mit einem lateinischen oder griechischen Namen versehen. Warum sollte es also nicht auch mal eine Folge von Star Trek sein.

Zum einen kann man nun sagen, dass “einsame Stimme” ganz klar zu dem verirrten Wesen passt, da es Kommunikation anstrebte und allein war, andererseits könnte man “Vox Sola” schon fast als Bezeichnung für das Wesen nehmen. Da es hier einsam ist und eigentlich nur in einem riesigen Verband lebt. Für die gesamte Rasse wäre es unpassend, aber für dieses Individuum passt es hervorragend.

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Martin Kistner
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