In „Vermisst“ wird Hoshi nicht wieder richtig materialisiert, nachdem sie während eines Unwetters aufs Schiff gebeamt wird.

Staffel 2, Episode 37 – 2152
„Vermisst“ – „Vanishing Point“

Die Handlung

Vermisst
Hoshis Spiegelbild wird transparent

Trip (Connor Trinneer) und Hoshi (Linda Park) sind auf einem fremden Planeten und untersuchen dortige Ruinen. Doch es zieht ein Sturm auf, welcher gefährlich für das Nervensystem sein könnte, aber auch die Fähre stören könnte. Also entscheidet Archer (Scott Bakula), dass die beiden hochgebeamt werden sollen. Trip lässt sich zuerst beamen und teilt Hoshi mit, dass alles gut gelaufen sei. Doch ganz wohl ist ihr dabei trotzdem nicht. Doch sie materialisiert auf der Enterprise und alles scheint zuerst gut.

Nach und nach jedoch passieren ihr immer wieder komische Dinge. Zuerst verschläft sie, dann kann sie eine Sprache nicht übersetzen. Die Sprache, welche hier zu übersetzen ist, ist die der Einwohner des zuvor besuchten Planeten. Das Komische daran ist, dass am Tag zuvor keinerlei Leben auf diesem Planeten gewesen ist. Nun halten diese Wesen Trip und Reed (Dominic Keating) gefangen. Ein unerfahrener Crewman übersetzt die Sprache und die Geiselnahme kann beendet werden.

Hoshi war indes duschen, hatte hierbei jedoch auch erneut komische Erlebnisse. Erst scheint ihr Spiegelbild sich aufzulösen und dann fließt das Wasser der Dusche durch sie hindurch. Phlox (John Billingsley) bescheinigt ihr allerdings völlige Gesundheit. Nach einigen weiteren Vorfällen verschwindet sie komplett und die Crew sucht nach ihr. Durch verschiedene Dinge versucht Hoshi, auf sich aufmerksam zu machen, was jedoch nicht zum Erfolg führt. Phlox hat inzwischen herausgefunden, dass sie eine Zelldegeneration hatte, was ihm aber nicht vorher aufgefallen ist.

Plötzlich bemerkt Hoshi fremde Stimmen an Bord, welche die Sprache sprechen, welche die Entführer von Trip und Reed sprachen. Sie findet zwei Außerirdische, welche Bomben im Inneren des Schiffs platzieren. Sie versucht sie aufzuhalten, doch auch das gelingt ihr nicht wirklich. Als sie eine Transporterplattform erscheinen lassen und sich fortbeamen, folgt Hoshi ihnen. Sie wird auf der Transporterplattform der Enterprise materialisiert und scheint gesund. Hoshi erzählt gleich los, wird aber beschwichtigt. Sie war für 8,3 Sekunden im Transporterpuffer der Enterprise gefangen und alles Erlebte spielte sich nur in ihrem Kopf ab.

Rezension von „Vermisst“

Diese Episode ist ein Sammelsurium von bisherigen Episoden aus dem gesamten Trek-Verse. Hier finden sich Aspekte aus unzähligen Episoden der verschiedenen Serien wie Next Generation, Deep Space Nine und anderen. Was ich aber sagen muss, ist, dass dieses breit gefächerte Recycling durchaus gut gemacht wurde.

Logikfehler wurden hier sehr geschickt gelöst. Bei einem Vorfall wie diesem fragt man sich ja, warum kann die Person Knöpfe nicht bedienen, Gegenstände wie Stühle können durchlaufen werden (ebenso Personen und Wände), aber die Person fällt nicht durch den Boden?! Hier insofern gut gelöst, da man bei der Auflösung sagt, dass die Person das Erlebte eben nicht wirklich erlebt hat, sondern alles nur in ihrem Kopf stattfand.

Vermisst
Hoshi versucht, die Fremden aufzuhalten

Von Hoshis Charakter bekommen wir in dieser Episode jedoch eine Menge zu sehen. Sie zeigt sich quasi nackt. Man kann nämlich erkennen, dass ihre Ängste eben noch nicht komplett überwunden, sondern noch immer vorhanden sind. Unsicherheiten, Ängste und soziale Aspekte schwingen in ihr noch immer mit und haben großen Einfluss auf ihr Tagwerk.

Dadurch, dass sie sich das alles nur in ihrem Kopf ausmalt, kann man erkennen, dass ihre emotionale Distanz zu T’Pol (Jolene Blalock), trotz der Fortschritte mit ihr, noch immer eine Rolle spielen. T’Pol stellt sich in ihrer Vorstellung nämlich noch immer sehr distanziert und kalt dar.

Andererseits sieht man, dass Trip wiederum sehr emotional betroffen ist von ihrem Verschwinden/Tod. Dies zeigt, dass sie eine eher feste Bindung zwischen ihm und ihr sieht. Ihre Ängste manifestieren sich darin, dass man erkennen kann, wie sie sich fühlt, als sie keiner mehr wahrnimmt. Hieran erkennt man, dass sie Angst davor hat, nicht dazuzugehören und unwichtig zu sein. Es gibt hier noch viele weitere Manifestationen zu finden, welche ich aber nun nicht weiter ausführen möchte, da das einfach den Rahmen sprengen würde.

Zur Episode selbst möchte ich noch hinzufügen, dass hier frühzeitig an der Problemlösung gearbeitet wurde und so das Ergebnis nicht mit der Brechstange präsentiert wurde. So ergibt sich hier eine runde Episode mit logischem und nachvollziehbarem Ende, auch wenn es zügig eintritt.

Fun Facts

  • Montgomery Scott (James Doohan) war 75 Jahre im Musterpuffer gespeichert, berichtet aber von keinen derartigen Ereignissen. Dies kann aber auch an der bis dato verbesserten Technik der Transporter liegen. Ebenfalls kann es aber auch daran liegen, dass Scotty ein weniger ängstlicher Mensch war, welcher auch großes Vertrauen in die Technik setzte, insbesondere dann, wenn er selbst Hand angelegt hatte.

Der deutsche Titel

„Vanishing Point“ ist mal endlich wieder ein sehr gelungener Originaltitel, welcher allerdings vom deutschen Titel noch mal überholt wird. Denn „Vermisst“ ist stumpf betrachtet erst einmal nur ein Hinweis darauf, dass Hoshi eben vermisst wird, aber die Analogien dahinter sind bemerkenswert. Ähnlich derer aus „Shockwave“. Denn lesen kann man den Titel auch so:

  • Hoshi vermisst Zugehörigkeit
  • Sie vermisst Anerkennung und Beliebtheit
  • Ebenso vermisst sie das Gefühl von Sicherheit/Selbstsicherheit und das Gefühl von Unverletzbarkeit

Alles in allem kann man also sagen, dass die beiden Titel wirklich mal ein Highlight in der Serie sind.

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Martin Kistner
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