Lara Croft muss Yin und Yang in Einklang bringen.
Ein überraschender Abschluss
Lara (Hayley Atwell) kämpft mit dem Bewusstsein und erinnert sich an die Momente, in denen sie immer wieder Leute verloren hat. Der Fuchsgeist Daji (Xanthe Huynh) hilft ihr, die Schatten der Vergangenheit abzuschütteln. Sie entschuldigt sich bei Jonah (Earl Baylon) und gemeinsam machen sie sich auf den Weg, Charles Deveraux (Richard Armitage) aufzuhalten.
Die Spur führt auf ein abgelegenes Eiland, wo der Söldner einige Mitglieder der Licht-Organisation gefangen hält. Ebenso findet Lara ihre Freundin Camilla (Zoe Boyle) vor, die mit einigen anderen Interpol-Agenten versucht, Deveraux zu stoppen. Gemeinsam machen sie sich daran, ihm ein für alle Mal das Handwerk zu legen.
Ich war überrascht, als die Credits von Yin und Yang über meinen Bildschirm liefen. Denn ich hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass in der vorletzten Episode der ersten Tomb Raider – The Legend of Lara Croft-Season das Kapitel Charles Deveraux abgeschlossen wird.
Ein klischeehafter Bosskampf
Leider muss ich sagen, dass der Abschluss zu wünschen übrig lässt. Wie bereits so vieles in dieser Serie. In diesem Fall ist die Ursache für die Enttäuschung, dass man sich mehr erhofft hat als einen klischeehaften Bosskampf, in dem Deveraux sich dank der Steine in ein Monster verwandelt. Das mag zwar irgendwo zur Videospielvorlage passen, doch in der Zeichentrickserie wirkt dies beliebig und nicht sonderlich überzeugend.
Immerhin gibt es in Yin und Yang zwei nette Rückgriffe auf frühere Folgen der Serie. Daji kennt man aus Eine Lüge, auf die man sich geeinigt hat, wo sie auftrat. Und dann gibt es später eine Szene, in der Lara für ihre Freunde und deren Leute den Weg frei macht und dafür extra lange unter Wasser die Luft anhält. Etwas, was sie dann stolz mit „Neuer Rekord“ präsentiert, was ihre Kameraden mit eiskaltem Schweigen quittieren. Laras Versuche, immer länger unter Wasser die Luft anzuhalten, kennt man aus Große Lügen, kleine Geheimnisse, wo ja auch Camilla Roth das erste Mal auftauchte.
Und so sind die Szenen, in denen Lara einzig und allein mit ihren Freunden interagiert, immer noch die besten der gesamten Folge. Es sind die Momente, in denen sie menschlich wirkt, nahbar. Und nicht wie eine Maschine, die einzig und allein darauf ausgerichtet ist, Charles Deveraux das Handwerk zu legen.
Immer noch ein enttäuschender Antagonist
Bei Deveraux ist das einzige Überraschende, dass er am Ende überlebt und von Interpol verhaftet wird. Abgesehen davon merkt man in Yin und Yang, was für ein klischeehafter Antagonist er doch mittlerweile geworden ist. Und wie wenig die Versuche, ihn zu humanisieren, gefruchtet haben.
Schade ist auch, dass die „Licht“-Organisation in dieser Folge zwar ihren großen Auftritt hat, doch beschränkt sich der darauf, dass sie, allesamt maskiert natürlich, von Charles Deveraux gefangen genommen und gefoltert werden. Was am Ende sehr enttäuschend ist. So verkommen diese Antagonisten zu bloßen Staffagen.
Wie bereits gesagt, ist es ziemlich überraschend, dass der Charles-Deveraux-Plot bereits jetzt in Yin und Yang beendet wird. Und man fragt sich, was genau jetzt noch in der letzten Episode geschehen soll. Vermutlich irgendwas mit den Steinen. Doch ob das ausreicht, um eine ganze Folge zu füllen? Es fühlt sich eben sehr dürftig an.
Aber am Ende passt es zu der Serie, die noch nie so wirklich überzeugen konnte. Die ständig mit Problemen zu kämpfen hatte. Was ebenso für die Animationen gilt, die auch in dieser Episode gelinde gesagt nicht sonderlich zufriedenstellend sind. Doch ist das ein Standardproblem der Reihe, das bis zum Seasonfinale nicht mehr gelöst werden dürfte.
Info
Drehbuch: Tasha Huo
Showrunner: Tasha Huo
Regie: Cassie Urban
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