Fünf Flotten belauern sich beim Sternenrad – Krieger und Spione streiten für Arkon

Perry Rhodan 3082 Ein kalkuliertes Risiko
© Perry Rhodan KG

Titel: Ein kalkuliertes Risiko
Autor: Kai Hirdt
Titelbild: Swen Papenbrock
Erschienen: 11.09.2020

Die Handlung im Zeitraffer

Am Sternenrad der Cairaner belauern sich die Flotten von Arkoniden, Naats, Ladhonen, Posbis und Cairanern. Dazu ist das Flaggschiff der Liga Freier Galaktiker, die THORA – dort hält sich nach wie vor der arkonidische Mascant Atlan da Gonozal auf – und drei Begleitschiffe sind anwesend. In dieser undurchsichtigen Lage stößt eine weitere Partei dazu – eine Haluterflotte mit Blo Rakane als “Anwalt aller” an der Spitze. Die Haluter fordern Frieden, Atlan will die Möglichkeiten des weißen Schirms testen sowie Rache an den Cairanern für Guckys Tod und die Terraner versuchen, eine Rettungsmission für Dancer, Schlafner, den TARA-Psi und deren Begleiter zu organisieren.

In diesem Chaos gelingt es Markul agh Fermi, Atlans Stellvertreter, mit einem geschickten Schachzug den Schirm angreifen zu lassen, ohne dass der Angriff auf ihn zurückfällt. Den Terranern kommt ein von Reginald Bull entsandtes Einsatzkommando zu Hilfe. Drei Haluter, unter ihnen der parabegabte Bouner Haad, machen sich auf den Weg, die Verschollenen rauszuhauen und gelangen mit Glück und seiner Psi-Fähigkeit in das Innere des weißen Schirms.

Blo Rakane bietet den Naats zu Atlans Missfallen ein Bündnis an, damit diese nicht mehr auf die Ladhonen angewiesen sind. Die Naats gehen darauf ein und ziehen ihre Flotte zurück. Somit verändern sich die Machtverhältnisse außerhalb des Sternenrades zugunsten der Arkoniden. Was dort jedoch keiner ahnt, ist, dass innerhalb des Schirms eine riesige Flotte der Cairaner steht.

Gedanken zu Ein kalkuliertes Risiko

Zunächst einmal: Kai Hirdt ist zurück! Nach dem Ende der Miniserie Perry Rhodan Mission SOL 2, welche er als Expokrat betreut hat, schreibt er seinen ersten Roman für die Erstauflage seit Längerem. In diesem Rückkehr-Roman hat er eine große Anzahl an Protagonisten zu handhaben und macht das, so viel vorweg, wie gewohnt sehr gut.

Die wichtigsten Gedanken und Erkenntnisse aus Ein kalkuliertes Risiko:

  1. Atlan auf Rachefeldzug: Unser Arkonidenhäuptling sieht sich selbst kaum noch ähnlich. Emotional ist es zwar nachvollziehbar, dass er den vermeintlichen Tod Guckys rächen will, rational ist der Rachedurst jedoch völlig überzogen. Atlan überträgt seine Hassgefühle auf das komplette Volk der Cairaner und selbst sein Logiksektor schweigt dazu. Ich denke, dass irgendetwas mit Atlan passiert ist, vermutet inzwischen so ziemlich jeder, was genau passiert ist, wissen wir aber noch nicht. Seine Reaktionen sind jedenfalls mehr als fragwürdig, er agiert, als ob er nicht mehrere zehntausend, sondern vielleicht zwanzig Jahre alt wäre.
  2. Der weiße Schirm der Cairaner dient nicht nur als Defensiv- sondern auch als Offensivwaffe und pustet mit hochverdichteten, fast lichtschnellen, aus dem scheinbaren Nichts entstandenen Materiebrocken 39 arkonidische Schlachtschiffe aus dem All. Außerdem scheint er undurchdringlich zu sein. Lediglich durch unverschämtes Glück (siehe unten) und eine Paragabe kommen die drei Haluter ins Innere. Diese Technik scheint, bei aller Überlegenheit der Cairaner, noch eine Nummer hochwertiger, als alles was sie sonst einsetzen. Der Gedanke, dass die Goldköpfchen einiges mehr an Superintelligenzentechnik gehortet haben als ihre ehemalige Dienstherrin die VECU eigentlich vorgesehen hatte, liegt inzwischen sehr nahe. Das ganze Sternenrad ist da ja das beste Beispiel und der Schirm fügt sich da perfekt in das Bild. Das weiße Loch im Zentrum sowie dessen Beherrschung stellt hier sicherlich den Schlüssel dar und erklärt demnächst vermutlich auch die Materiebrocken-Waffe.
  3. Die drei Haluter waren – sagen wir mal – ungewöhnlich. Das Verhalten entspricht sicher nicht dem typisch halutischen Muster und ist im ersten Moment etwas seltsam, wenn auch erheiternd zu lesen. Allerdings wissen wir seit dem ersten Auftritt von Bouner Haad in Perry Rhodan 3016, dass es sich um sehr junge Haluter handelt. Es wird beschrieben, dass sie nach der Ausbildung durch Icho Tolot nun ihren ersten Einsatz erleben. Zudem wissen wir bisher wenig über die Entwicklung dieses Volkes seit der Haluterpest. Der nächste PR wird uns hierzu sicher mehr verraten, der Titel Die drei Haluter legt das ja schon nahe. Was mich die Stirn runzeln ließ, war die Tatsache, dass bei einem unfassbar großen Gebilde, welches der weiße Schirm darstellt, die goldene Blase mit dem Naat fast genau dort austritt und so Durchlass verschafft, wo die drei Haluter im All schweben. Wie oben schon geschrieben war das ein unverschämtes, um nicht zu sagen, unglaubwürdiges Glück. Aber im Rahmen der Dramaturgie natürlich nachvollziehbar.
  4. Das Auftreten der halutischen Flotte, mit dem weißen Haluter Blo Rakane an der Spitze, wirft weitere Fragen auf. Denn was genau der Hintergedanke der vierarmigen Riesen ist, bleibt zumindest etwas nebulös. Ein Bündnis mit den Naats, welches zwar politisch M13 stabilisieren dürfte, die Arkoniden aber trotzdem reizt. Ein ziemlich kompromissloser und harter Angriff auf einen cairanischen Augenraumer sowie die verbale Provokation selbiger scheinen erst einmal untypisch für Haluter. Aber auch hier gilt, dass wir noch zu wenig wissen, was bei diesem Volk in den letzten Jahrhunderten passiert ist.

Fazit

Grundsätzlich wirft der Roman einige Fragezeichen auf, was vor allem am ungewöhnlichen Verhalten vieler Protagonisten liegt. Bei einem Zyklus, der vor Lügen, “Fake-News” und alternativen Fakten nur so strotzt, passt dieser Roman gut ins Bild, um den Leser weiter zu verwirren und im Ungewissen zu lassen, was real ist und was nicht.

Insgesamt hat Ein kalkuliertes Risiko mir persönlich gut gefallen und lässt mich trotzdem etwas ratlos zurück. Das darf aber im Endspurt des Zyklus auch so sein und ist – da bin ich mir sicher – von Expokratenseite genau so gewünscht. Der Roman der kommenden Woche wird vielleicht das eine oder andere Fragezeichen auflösen, man darf gespannt sein.

 


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Sven Fesser

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