Finale in der Yodor-Sphäre – kann die Superintelligenz erwachen?
Worum geht es in Das Haus von ES?
Die Flotte der ES-Fragmente ist in der Yodor-Sphäre angekommen und auf dem Weg zum Haus der Chimären, um dort ES wiederauferstehen zu lassen.
Der Irreführer Kmossen hat ebenfalls den Vektorinverter-Schild mit seinen chaotarischen Machtmitteln überwunden und er hat noch eine Menge Asse im Ärmel, mit denen er versucht, die Regenese von ES zu verhindern.
Der Leseeindruck
Das ist er nun, das Ende einer Ära. Der letzte Roman des Fragmentezyklus und noch viel wichtiger der letzte Roman der 12-jährigen Ära Wim Vandemaan und Christian Montillion.
Und die beiden Expokraten gehen mit einem Paukenschlag. Wären die anderen Romane des letzten Vierer-Blocks bei mir eher auf weniger Enthusiasmus gestoßen sind, so überzeugend fand ich dann doch den Schlussroman. Grund hierfür war unteranderem der grandiose Anfang in der der große Zyklusbösewicht Kmossen in der Ich-Perspektive den Roman einleitet. Hier kommen Genie des Autors und Wahnsinn der Figur sehr anschaulich herüber. Das hat mich schon mal in seinen Bann gezogen.
Tumult und actionreich ging es dann Schlag auf Schlag weiter. Wir bekommen eine große Raumschlacht, in der Kmossen einfach mal so eine Armada aus 18.000 Raumschiffen aus der Kluft herbeizaubert und sich in einem Anflug von Größenwahn von einer chaotarchischen Maschine duplizieren lässt. Trotz der plausibelklingenden Einwände des Technikers, der und dessen Vorfahren die Maschine über Generationen studiert haben.
Die Duplizierung ist aber für den Angriff auf das eigentliche Ziel notwendig, das Haus der Chimären. Ein Element, das am Ende des Vorgängerromans eingeführt wurde, vor über 2 Jahren. Und die große Raumschlacht ist einfach nur ein Ablenkungsmanöver. Also ganz großes Kino in einem vielleicht etwas zu kleinen Kinosaal. Es passiert eine ganze Menge, aber vieles passiert nicht oder besser: wir bekommen es nicht erzählt. Etwas vermisse ich den Hintergrund von Kmossen, ich hätte mir da noch eine Originstory des Superschurken gewünscht, der sich einfach mal so eine ganze Mächtigkeitsballung einer Superintelligenz unter den Nagel reißen wollte. Aber vielleicht ist dass das Geheimnis hinter wirklich legendären Figuren: Vieles bleibt im Dunkeln und bietet dadurch Raum für wilde Spekulationen.
Und spekulieren müssen wir auch über den eigentlichen Grund dieses Zyklus, die Superintelligenz ES, denn das Ende ist doch eher offen. ES bleibt spannend. ES bleibt mysteriös.
So schließe ich diesen Roman mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Eine Ära geht zu Ende. Eine neue Ära wird in der nächsten Woche beginnen. Wer da mehr erfahren will, sollte sich unbedingt den Inhaltstrailer des neuen Expokraten Ben Calvin Hary ansehen, es lohnt sich.
Wir sehen uns in der neuen Ära.
Die Punktevergabe
Immersion (max. 4 Punkte für einen Roman, der einen die Zeit vergessen lässt): Dieser Roman hat mich gleich beim Aufschlagen in seinen Bann genommen und erst mit dem Ende wieder entlassen. Ein paar Fragen hätte ich noch, so das es hier „nur“ 3,75 Punkte gibt.
Der Sense-of-Wonder Anteil (max. 2 Punkte): Es gab einiges an SoW, aber auch vieles, was nur angerissen wurde und so in den Schatten verharrt. Ich vergebe hier 1,75 Punkte.
Der Handlungs-Spannungsbogen (Max. 2 Punkte): Der Roman war spannend und mitnehmen auch wenn für vieles, was mich noch interessiert hätte, am Ende einfach der Platz gefehlt hat. Ich vergebe hier 1,75 Punkte.
Die Leistung des Autors, d.h. Sprache und Ausdruck (max. 2 Punkte): Einige Passagen waren unglaublich gut geschrieben und so vergebe ich hier die maximal möglichen 2 Punkte.
Das ergibt in Summe herausragende 9,25 von 10 Punkten.
Wer neugierig geworden oder vollkommen anderer Meinung ist, dem sei natürlich neben der Lektüre des Romans selbst noch die YouTube-Version der Rezension empfohlen. Oder für Leute mit viel Zeit die anschließende Teelänge und den Trailer zum nächsten Zyklus PHOENIX.
Info
Autor: Wim Vandemaan & Christian Montillon
Cover-Artist: Dirk Schulz
Erschienen: Freitag, 8. November 2024
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