In Quarks Schicksal muss sich der Ferengi-Barkeeper mit seinem möglichen Tod auseinandersetzen.

Rückkehr zu alter Form

Als Quark (Armin Shimerman) von einer Reise nach Ferenginar zurückkommt, verkündet er, dass er innerhalb kürzester Zeit an einer tödlichen Krankheit sterben wird. Dementsprechend bereitet er alles für die üblichen Rituale vor, wie beispielsweise der Versteigerung seines Eigentums. Doch dann stellt sich heraus, dass er weiterleben wird. Womit er jetzt vor einem Dilemma steht. Denn ausgerechnet der Liquidator Brun (Jeffrey Combs) hat die Auktion gewonnen. Soll er nun dennoch sterben? Oder den Vertrag brechen?

Derweil kommen Kira Nerys (Nana Visitor) und Keiko O’Brien (Rosalind Chao) von einer Mission im Gamma-Quadranten zurück, wo ihr Runabout einen heftigen Treffer abgekriegt hat. Um das Leben des noch ungeborenen Babys von Keiko zu retten, transplantiert Julian Bashir (Alexander Siddig) den Embryo in den Körper von Kira Nerys. Womit die Familie O’Brien jetzt klarkommen muss.

Quarks Schicksal ist wieder eine Ferengi-Folge, auch wenn dieses Mal nur Quark im Mittelpunkt des Geschehens steht. Und erfreulicherweise ist diese Episode nach der Flaute, die Der Streik darstellte, erneut eine Rückkehr zu alter Form. Zwar werden dieses Mal keine wichtigen gesellschaftlichen Themen behandelt. Doch man erhält einen guten Blick in die Ferengi-Kultur und auf die Persönlichkeit von Quark selber.

Eine interessante Zwickmühle

Gekennzeichnet ist die Folge dadurch, wie Quark versucht, mit seinem baldigen Ableben bzw. der Nachricht, dass er dann doch nicht stirbt, und den Konsequenzen, die sich daraus ergeben, fertig zu werden. Der arme Ferengi durchlebt ein wahres Wechselbad der Gefühle, das Armin Shimerman hervorragend rüberbringt. Wiederholt werden seine Pläne über den Haufen geworfen und er muss daraufhin selber gucken, wie er die Lage rettet.

Was zu einigen wunderschönen Momenten in Quarks Schicksal führt. Wie zum Beispiel, als er Garak (Andrew J. Robinson) beauftragt, ihn umzubringen, damit Quark den Vertrag, den ausgerechnet Liquidator Brun ersteigert hat, auch erfüllen kann. Allerdings findet er die zahlreichen simulierten Tode in der Holosuite nicht so prickelnd. Diese Szene ist morbide, verstärkt jedoch auch gleichzeitig die Zwickmühle, in der sich der Barkeeper befindet. Denn er möchte nicht sterben, muss es aber, um den Vertrag mit Brunt zu erfüllen.

Reale Ereignisse beeinflussen fiktive Geschehen

Und was dann folgt, macht Quarks Schicksal erst so grandios. Zunächst einmal die Visionen von dem Ferengi-Himmel, wo ihm im gesagt wird, wie er aus der ganzen Affäre rauskommt. Und dieser Ausweg ist halt wieder so typisch für diese Spezies, zu der der Barkeeper gehört. Und zum anderen anschließend das Ende, wo sich zeigt, dass er, trotzt allem, was er im Laufe der Jahre getan hat, Freunde auf der Station gefunden hat. Die ihm dann in der größten Stunde der Not helfen.

Für Quark ist dies eine wichtige und auch wegweisende Folge, die seinen Status Quo an Bord der Station erheblich verändert. Was aber ebenso für die Familie O’Brien und Kira Nerys gilt.

Hier haben die Macher Rücksicht auf reale Ereignisse genommen. Denn zu dem Zeitpunkt, als Quarks Schicksal gedreht wurde, war Nana Visitor, die Darstellerin von Major Kira Narys mit einem Kind ihres damaligen Ehepartners Alexander Siddig schwanger. Und anstatt die Figur entweder auf der Serie rauszuschreiben oder die Szenen mit dem Charakter so zu drehen, dass der größer werdende Bauch nicht zu sehen ist, wurde eine andere Möglichkeit wahrgenommen.

Ein wunderbarer Kniff

Mit einem Kniff wurde die Schwangerschaft der Schauspielerin auch auf ihre Figur übertragen. Anscheinend wurde dieser Plottwist bereits seit einiger Zeit geplant, denn das Keiko O’Brien, von der Nana Visitors Figur Kira Nerys den Embryo übernimmt, erneut schwanger war, wurde ja zuerst in Die Übernahme thematisiert, also vor acht Folgen. Und wenn dies so wäre, wäre dies ein weiteres Beispiel dafür, wie langfristig mittlerweile die Macher von Deep Space Nine Handlungen planen.

Auf jeden Fall ist es wunderbar zu sehen, wie die O’Briens mit der Veränderung in ihrem Leben klarkommen und am Ende schließlich Kira Nerys in ihrer Mitte akzeptieren. Dies ist ein Zeichen dafür, wie die jeweiligen Figuren miteinander gewachsen sind und, trotzt Anfangsschwierigkeiten, gute Freunde geworden sind.

Quarks Schicksal oder – wie die Folge auch auf englisch heißt – Bodyparts ist eine grandiose Episode. Dabei sind beide Episodentitel gleichermaßen gut. Der Englische bezieht sich auf die Ferengietradition, nach dem Ableben einer Person die Einzelteile des Körpers zu verkaufen. Der Deutsche passt hingegen besser zu der Handlung.


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Götz Piesbergen

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