Kevin Feige ist das Mastermind des Marvel Cinematic Universe.

Die richtigen Vorbilder

Es gibt kaum eine Person, die so sehr für ein Studio und eine bestimmte Art von Filmen und Serien steht, wie Kevin Feige. Er ist mit seinen Baseballcaps, die er häufig in der Öffentlichkeit trägt, das Gesicht der Marvel Studios, deren Geschicke er von Anfang an lenkt. Und so wie es momentan aussieht, auch weiterhin tun wird.

Er kam am 2. Juni 1973 in Boston, Massachussets zur Welt. Seine Eltern, Maralyn und Tim Feige, zogen, als er acht Jahre alt war, nach Westfield, New Jersey, wo sie ihn aufzogen und er auf die High School ging. Er lebte in der Stadt, bis er 18 Jahre alt war und seinen Schulabschluss gemacht hatte. Die Arbeit hinter den Kulissen von Film und Fernsehen war ihm übrigens quasi in die Wiege gelegt, da sein Großvater mütterlicherseits, Robert E. Shorts, ein Fernsehproduzent von Soaps in den 1950ern war. Sein Opa arbeitete an langjährigen Soap Operas wie Springfield Story und Jung und leidenschaftlich: Wie das Leben so spielt.

Nach seinem Schulabschluss studierte Kevin Feige an der University of South California, der Universität, auf der bereits seine großen Vorbilder ihr künftiges Handwerk erlernten. Das waren George Lucas, Ron Howard und Robert Zemeckis. Doch bis er an der Uni aufgenommen wurde, dauerte es. Erst mit seiner sechsten Bewerbung wurde angenommen und konnte das Filmhandwerk lernen. 1995 machte er seinen Abschluss im Fach Film und erhielt übrigens 2023 einen Ehrendoktortitel.

Ein großer Traum

Seine ersten Schritte im Filmgeschäft unternahm er an der Seite einer legendären Produzentin. Laura Shuler Donner, Ehefrau der Regielegende Richard Donner, die in ihrer Karriere mehrere Kinohits produzierte wie beispielsweise St. Elmo’s Fire (1985) oder die X-Men-Filme, nahm ihn unter ihre Fittiche. Er war bei den Kinoproduktionen Volcano und E-M@ail für dich ihr Assistent. Und als sie X-Men produzierte, machte sie ihn zum assoziierten Produzenten, da er ein sehr gutes Wissen vom Marvel-Universum besaß.

Das sollte auch der Startschuss für eine Karriere sondersgleichen sein. Denn Kevin Feige konnte mit seinem Wissen und seiner Leistung niemand geringeren als Avi Arad beeindrucken, der zur damaligen Zeit der Chief Creative Office von Marvel Entertainment war und außerdem auch noch Gründer, Chairman und CEO von Marvel Studios. Jener heuerte schließlich Kevin Feige als seinen Stellvertreter an.

Es war in jenen Jahren, als Feige klar wurde, dass zwar X-Men und Spider-Man an 20th Century Fox und Sony lizenziert worden waren. Aber nicht die Avengers. Und so träumte er von einem geteilten Universum, ganz so, wie es Stan Lee und Jack Kirby in den 1960ern erschaffen hatten. Aus dieser Idee sollte das Marvel Cinematic Universe entstehen, so wie wir es heutzutage kennen.

Ein Wagnis, das aufging

Dem voraus ging, dass Kevin Feige im Jahr 2007 zum President of Production der Marvel Studios ernannt wurde und damit die Nachfolge des ein Jahr zuvor zurückgetretenen Avi Arad antrat. Und als solcher ging er ein enormes Risiko ein, als er gemeinsam mit dem Regisseur Jon Favreu und dem damals skandalumwitterten Schauspieler Robert Downey Jr. Iron Man in die Kinos brachte. Doch der große Erfolg des Kinofilms gab ihm und auch allen anderen Beteiligten recht. Es sollte der Startschuss für ein bis heute überaus erfolgreiches Kinouniversum sein. Feige selbst ist bei Kinoproduktionen Produzent, derweil er in allen Serienproduktionen die Rolle des Ausführenden Produzenten einimmt. 2019 sollten sich diese Tätigkeiten auch in seiner offiziellen Stellenbeschreibung in den Marvel Studios niederschlagen. Denn da wurde er offiziell zum Chief Creative Officer für Marvel Entertainment, Marvel Comics, Marvel Television und Marvel Animation.

Der berühmte Produzent ist mehrfach preisgekrönt und gewann zum Beispiel 2019 einen Lifetime Achievement Award in Motion Pictures der PGA Awards. Auch wurde seine Produktion Black Panther 2019 für einen Oscar als bester Kinofilm prämiert. Er selbst war nie wirklich außerhalb der Superheldenadaptionen aktiv. Zwar hieß es 2019, er würde einen Star Wars-Film produzieren, was für den bekennenden Star Wars und Star Trek-Fan sicherlich eine Ehre gewesen wäre. Doch 2023 wurde bekannt, dass das Projekt sich nicht mehr länger in aktiver Entwicklung befinde, was schade ist.

Kevin Feige ist seit 2007 mit Caitlin, die als OP-Krankenschwester arbeitet, verheiratet. Das Paar hat zwei gemeinsame Kinder: Eine Tochter, die 2009 zur Welt kam, und einen Sohn, der 2013 geboren wurde.

Kevin Feige im Web

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Götz Piesbergen

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