Es ist einiges passiert, daher wird es Zeit für ein Update in Sachen Stand der Dinge.

Eigentlich wollte ich eine Kolumne über Indiana Jones schreiben. Uneigentlich sind, seitdem die erste Ausgabe von Stand der Dinge erschienen ist, jede Menge Sachen vorgefallen. Weshalb ich auf den guten Archäologen mit der Peitsche erstmal verzichte und stattdessen ein Update verfasse, über all die Sachen, die bei Transformers, DC, Marvel und Star Trek geschehen sind.

Transformers:

Talk about diminished Returns. Seit dem 8. Juni läuft Transformers: Rise of the Beasts in den Kinos und hat bei einem Budget von 195 bis 200 Millionen Dollar wohl aktuell 341,2 Millionen Dollar eingespielt. Zwar wird der Film sicherlich noch ein paar Wochen in den Lichtspielhäusern laufen. Aber ob er das Einspielergebnis von Bumblebee, 468 Millionen Dollar, erreichen wird … Man wird es sehen. In jedem Fall haben sich sowohl Paramount wie auch Hasbro noch nicht darüber geäußert, wie sie die bisherigen Ergebnisse bewerten. Was sein kann, ist, dass auf ein Film-Crossover zwischen Transformers und G. I. Joe hingearbeitet wird. Eine Begegnung, die in der Welt der Comics schon gute Tradition hat, bislang jedoch noch nie in bewegte Bilder umgesetzt wurde. Allerdings muss man auch hier anmerken, dass die bisherigen G.I. Joe-Realfilmadaptionen nicht wirklich zündeten und finanziell nur mäßig erfolgreich waren.

DC:

Freud und Leid gibt es bei DC zu berichten. Und die liegen teilweise sehr nahe beieinander.

Da wäre zunächst die Serienfront, wo es zu berichten gilt, dass – entgegen aller Erwartungen – Superman & Lois doch noch um eine weitere Staffel verlängert wird, derweil Gotham Knights eingestellt wurde, was von wenigen Fans betrauert wurde. Ermöglicht wurde dies dank eines Deals, den der Fernsehsender The CW mit Warner Bros. geschlossen hat, der die finanzielle Last, der ja ursprünglich dafür sorgte, dass die Serie kurz vor der Einstellung stand, für den Sender erheblich reduzierte.

Doch es gibt ein „Aber“. Denn ganz schadlos kam die Reihe nicht davon. Die vierte Staffel wird nur noch zehn Episoden umfassen und es gibt erhebliche Budget-Cuts, die vor allem den Cast betreffen. Der Leadcast wird hiervon nicht betroffen sein, wohl aber die wiederkehrenden und Supporting-Cast-Schauspieler. Und was vielleicht am meisten Bauchschmerzen verursacht, ist die Aussage, dass die Reihe mehr ein Familiendrama wird, auch wenn die Superhelden-Wurzeln weiterhin geehrt werden sollen. Wenn betont wird, dass die Wurzeln geehrt werden, dann liest sich das für mich so, als ob die Superheldenelemente nur Augenwischerei werden könnten. Hoffen wir es nicht.

In Sachen Filme hat DC nach Shazam: The Fury of the Gods mit The Flash den nächsten veritablen Flop am Start. Und immer mehr und mehr wirkt die Aussage und Entscheidung der neuen führenden Köpfe des Konzerns, den Batgirl-Film nicht zu zeigen, um Schaden von der Marke abzuwenden, wie Hohn und Spott. Vor allem deshalb, wenn Screenshots geleakt wurden, in denen man sieht, dass das Filmabenteuer im selben Universum wie die klassischen Michael-Keaton-Filme spielen. Der Darsteller hatte hierin sogar, zusätzlich zu The Flash, einen Auftritt.

Über die Ursachen des Flops lässt sich nur spekulieren. Entweder waren die Ezra-Miller-Kontroversen doch zu groß. Oder aber – was auch vermutet wird – die Kinozuschauer warten auf den eigentlichen Beginn der James-GunnÄra und bleiben dementsprechend zu Hause. So oder so: Es ist eine bedenkliche Entwicklung, die dem Filmstudio zu Denken geben sollte und für die kommenden Filme Blue Beetle und Aquaman 2 nichts Gutes verspricht.

Übrigens muss die finale Produktionsphase von The Flash ein einziges Chaos gewesen sein. Es gab Veränderungen, was Cameo-Auftritte und Teile der Story anging.

Für Sasha Calle, die in The Flash Supergirl spielt, gibt es immerhin einen kleinen Hoffnungsschimmer. Denn sie ist in Gesprächen, dass sie ihre Rolle in der Zukunft wieder aufnimmt. Was übrigens auch für Gal Gadot gilt. Die Wonder-Woman-Schauspielerin hat angedeutet, dass sie ebenfalls demnächst wieder bei DC zu sehen sein dürfte.

Marvel:

Freud und Leid gibt es nicht nur bei DC, sondern auch bei Marvel. Dort lieft zuletzt Spider-Man: Across the Spider-Verse in den Kinos. Und der hat sich als ein veritabler Blockbuster erwiesen. Aktuell hat er bei einem Budget von 100 Millionen Dollar 560,3 Millionen Dollar eingespielt. Viele sehen in dem Kinofilm sogar einen Innovationsschub für die Trickfilmindustrie, auf Grund seiner animationstechnischen Vielfalt. Übrigens gibt es auch noch verschiedene Versionen des Films. Die Unterschiede sind jetzt keine enormen, aber es ist dennoch eine großartige Idee.

Also alles gut? Jain. Denn bei allem Lob, gibt es auch Unschönes zu berichten. Denn einige der Animatoren des Films haben anonym berichtet, dass Philip Lord, einer der Produzenten und Drehbuchautoren des Trickfilms, besonders schwierig gewesen sein soll. Was dann zu einer Sieben-Tage-Arbeitswoche mit 11 Stunden Arbeitszeit geführt haben soll. Und dazu, dass wohl insgesamt über 100 Personen, die an Spider-Verse mitgearbeitet haben, im Laufe der Zeit gekündigt haben sollen. Eine Nachricht, die sich in die allgemeinen Probleme, die Marvel-Adaptionen mit CGI aktuell hat, einreiht.

Und auch bei Secret Invasion gibt es Unschönes zu berichten. Denn die erste Episode der Serie stach jetzt weniger durch eine grandiose Story hervor – wobei die Folge spannend inszeniert worden ist –, sondern vielmehr dadurch, dass die Titelsequenz komplett durch eine KI erstellt wurde. Dementsprechend sah sie dann auch aus. Und entsprechend umstritten war dieses Seherlebnis. Die Verteidigungen des KI-Studios, dass durch ihre Arbeit keine Künstler ihren Job verloren hätten, haben die Sache nun nicht unbedingt verbessert.

Auch bei Spider-Man gibt es Einziges zu berichten. Zunächst gab es endlich den Trailer und das Filmposter zu Kraven the Hunter. Und der sah nicht verkehrt aus. Übrigens wird Aaron Taylor-Johnson ebenso als der nächste James Bond behandelt.

Anders sieht es bei El Muerto aus, der von dem Puerto Ricanischen Rapper und Schauspieler dargestellten Nebenfigur. Es deutet alles darauf hin, dass der ursprüngliche Releasetermin von 12. Januar 2024 nicht eingehalten werden kann. Vor allem auch deshalb, weil die Dreharbeiten wohl erst im August anfangen sollen.

Übrigens werden sowohl DC wie auch Marvel dieses Jahr bei der San Diego Comicon abwesend sein. Der Grund dafür ist einleuchtend: Da aktuell die Drehbuchautoren am Streiken sind, wollen die Schauspieler Produktionen nicht hypen, um nicht deren Bemühungen um faire Bezahlung zu unterminieren. Der Streik der Drehbuchautoren hat auch Auswirkungen auf den Releasekalender von Marvel, da ein Großteil der Produktionen inzwischen zeitlich verschoben worden sind.

Star Trek:

Es war eine Bombe, die am Freitag explodierte: Star Trek – Prodigy, die computeranimierte Trickserie, die sich vor allem an Trek-Neulinge richtete, wurde überraschend eingestellt. Und das, nachdem die Serie ursprünglich für eine zweite Season fortgeführt wurde. Eine Entscheidung, die ein gewisses Geschmäckle hinterließ und im Fandom für enormes Entsetzen und Aufregen sorgte.

Wieso hat sich Paramount entschieden, ihren früheren Entschluss rückgängig zu machen? Aus demselben Grund, wieso Warner Bros. damals Batgirl nicht herausbrachte. Um die Kosten von der Steuer am Ende abzusetzen. Weshalb auch die komplette erste Season in der nächsten Zeit von dem Streamingdienst Paramount+ entfernt werden wird.

Es gibt allerdings auch noch eine gewisse Chance, dass die zweite Staffel dennoch ausgestrahlt wird. Denn sie ist fertig, befindet sich in der Post-Produktion – Produzent Aaron J. Waltke hat das nochmal bestätigt. Wobei er die Fans bat, noch mehr zu machen. Sie sollen eine Petition unterschreiben, die Serie weitergucken, solange das noch möglich ist, fleißig die #StarTrekProdigy und #SaveStarTrekProdigy nutzen, das Spiel kaufen und auch die BluRay mit den ersten zehn Episoden. Abschließend meinte er noch, dass man sich in unbekanntem Gebiet befinde, dass allerdings Reihen wie Futurama und The Orville sich dank starker DVD-Verkäufe und Fan-Engagements und Zuschauerzahlen bei On-Demand-Diensten eine neue Heimat finden konnten.

Trotzdem ist es ein ärgerlicher Move seitens Paramount+. Und nicht wenige Fans meinen, dass dies letzten Endes nur dazu führt, dass der Jolly Roger – die Flagge der Piraten – fleißig im Internet wehen wird. Womit die großen Konzerne eine, für sie eigentlich positive Entwicklung der letzten Jahre durch ihre eigenen Aktionen wieder zurückgedreht haben.

Aber das war das Update in Sachen Stand der Dinge. Mal schauen, ob ich mich jetzt noch an Indiana Jones setze oder auf die nächsten interessanten Entwicklungen warte, um das nächste Update zu schreiben.

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Götz Piesbergen

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