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Risiko markiert das Ende der Star Trek – Typhon Pact-Romanreihe.

Der Feind in meiner Nähe

Die Venette-Versammlung ist ein politisch unabhängiges Planetensystem. Doch aufgrund der letzten Ereignisse in der Galaxie liegt es jetzt im Brennpunkt zwischen der Föderation und dem Typhon-Pact. Nun hat sich die Versammlung an die Tzenkethi Koalition gewandt, damit diese für Ordnung in ihrem Gebiet sorgen kann. Doch dies würde die Koalition unzumutbar nahe an die Areale der Föderation, der Cardassianer und der Ferengi bringen.

Deshalb leitet Jean-Luc Picard eine diplomatische Mission, die eine friedliche Lösung finden soll. Anscheinend haben aber nicht alle Teilnehmer dasselbe Ziel. Gleichzeitig wird auch Captain Ezri Dax mit der U.S.S. Aventine losgeschickt, um bei einer der Venette-Basen herauszufinden, was die Motive hinter der Entscheidung der Versammlung sind. Und eine Undercover-Agentin soll ebenfalls exfiltriert werden.

Es ist Una McCormack, die Risiko schreibt. Man kennt die Autorin bereits aus Die Welten von Deep Space Nine 01: Cardassia – Die Lotusblume, sowie von Star Trek – Picard: Die letzte und einzige Hoffnung. Die Romane waren gute Geschichten, konnten aber nicht vollständig überzeugen.

Ein Abschluss, der kein Abschluss ist

Und das trifft leider auch auf Risiko zu, dem Abschluss der Typhon Pact-Reihe. Es ist keine schlechte Geschichte. Aber auch eben keine, die sich in Sachen Qualität mit den letzten Vorgängerromanen messen kann. Ein Aspekt, dessen man sich als Leser bewusst sein muss, ist, dass nur weil die Romanreihe jetzt endet, es noch lange nicht heißt, dass damit das Thema Typhon Pact ein für alle Mal abgeschlossen ist. Im Gegenteil: Die der Föderation nicht gerade wohlgesonnene Vereinigung anderer Sternenbündnisse bleibt weiterhin bestehen, genauso wie auch das Schicksal von Andor nicht endgültig geklärt wird.

Wie auch bei den anderen Teilen der Reihe, so wird bei Risiko ebenfalls ein Mitglied des Pacts in den Mittelpunkt der Handlung gestellt. Das sind in diesem Fall die Tzenkethi, über die in der Deep Space Nine-Serie oft geredet wurde, die aber nie gezeigt wurden. Was im Litverse natürlich nicht der Fall war. Und mit diesem Roman, werden sie, wie auch die anderen Bündnismitglieder, ausgebaut.

Man lernt eine interessante Spezies kennen. Eine mit einem festen sozialen Schichten-System, in dem die Zugehörigkeit und der Gehorsam gegenüber gesellschaftlich höher angesiedelten Mitgliedern genetisch fest eingebaut worden ist. Das Gehorchen löst bei den niederen Bürgern Wohlgefühlen aus. Rebellische Gefühle sind nicht vorgesehen.

Fehlt der Wille zum Frieden?

Parallel dazu finden die Verhandlungen zwischen der Föderation, den Ferengi, den Cardassianern, dem Typhon-Pact und der Venette-Versammlung statt. Hier betont die Autorin vor allem Jean-Luc Picards diplomatische Fähigkeiten. Etwas, was in einer derartigen Art und Weise selten geschieht. Es ist spannend zu lesen, wie sehr der Captain der Enterprise sich bemüht, die verschiedenen Verhandlungsmitglieder zu berücksichtigen und zu einem Kompromiss zu kommen, mit dem alle zufrieden sind. Was nicht gerade einfach ist, wenn ihm ständig Knüppel zwischen die Beine geworfen werden.

Und dann ist da auch noch Ezri Dax mit der Aventine, die für den Action-Part der Reihe verantwortlich ist. Doch so großartig es ist, die Trill wiederzusehen, kommt sie in Risiko nicht voll zur Geltung. Denn ihr Plot wird schon sehr bald mit dem der Geheimagentin vermengt.

Dies ist eines der Probleme des Romans. Una McCormack versucht, allen Plots gleichermaßen gerecht zu werden, worunter am Ende dann aber alle leiden. Mit dem Ergebnis, dass man nach dem Finale des Bandes unzufrieden zurückbleibt.

Kein zufriedenstellendes Finale

So faszinierend die Darstellung der Gesellschaft der Tzenkethi auch ist, desto frustrierender ist im Vergleich dazu die Charakterisierung der Geheimagentin. Allem Anschein nach ist sie zu tief undercover gewesen und hat sich in ihrer Rolle verloren. Das hätte durchaus spannend sein können, wird hier allerdings langweilig und verwirrend dargestellt. Was mit zu dem Gefühl des Nichtzufriedenseins beiträgt.

Doch das größte Problem ist, dass vieles zu sehr gewollt wirkt. Vor allem das Finale, in dem viele Sachen von dem in Frage gestellt werden, was zuvor geschehen ist. Und gleichzeitig eine Figur Out of Character darstellt, was einen als langjährigen Leser verärgert.

Man hätte der Typhon Pact-Reihe einen besseren Abschluss als Risiko gewünscht, denn dieser Roman ist leider eher Mittelmaß.

Star Trek - Typhon Pact 07 Risiko
Cover © Cross Cult

Autor: Una McCormack
Titel: Star Trek – Typhon Pact 07: Risiko
Originaltitel: Star Trek – Typhon Pact: Brinkmanship
Übersetzer: Christian Humberg
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 09/2014
Einband: Taschenbuch
Seiten: 395
ISBN: 978-3-86425-286-0
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