Nachdem Kes sich mit Tom Paris unterhalten hat, wird Neelix eifersüchtig und fängt schließlich einen Streit mit Paris an, der zu einer regelrechten Essensschlacht führt. Zur Strafe schickt Janeway beide mit einem Shuttle zu einem Planeten, um neue Lebensmittel zu besorgen. Auf dem Planeten treffen sie auf giftige Dämpfe und flüchten in eine Höhle. Dort sehen sie sich plötzlich in der Rolle von Babysittern für ein Alienbaby in einer Art Brutkasten. Schließlich kommt die Mutter…

Wenn der Delta-Quadrant mal wieder keinen Spaß versteht

Der Höllenplanet ist eine dieser Voyager -Folgen, bei denen man am Ende des Abspanns erstmal tief durchatmet und sich denkt: „Wow, das war düster.“ Hier gibt’s keine fluffigen Holodeck-Abenteuer oder technobabbelige Zeitreise-Paradoxien, sondern ein Survival-Drama par excellence. Chakotay (Robert Beltran), Paris (Robert Duncan McNeill) und Neelix (Ethan Phillips) landen im mythischen Albtraum – und das im Delta-Quadranten, wo man eigentlich schon gewohnt ist, dass ständig irgendwas schiefgeht.

Chakotay, Paris und das große Überlebens-ABC

Alles beginnt recht harmlos: ein Shuttle, ein Außenteam und eine Mission – was kann da schon schiefgehen? (Spoiler: Alles.) Nach einem Absturz finden sich Chakotay, Paris und Neelix auf einem Planeten wieder, der mehr apokalyptische Vibes versprüht als ein Mad-Max-Film. Staubstürme, giftige Atmosphäre, feindselige Aliens – willkommen auf dem Höllenplaneten.

Besonders spannend ist hier die Dynamik zwischen den drei Charakteren. Chakotay, der stoische Anführer, versuchte, die Kontrolle zu behalten, während Paris seine sarkastischen Kommentare wie ein Schild vor sich herträgt. Neelix überraschte hingegen mit einer Tiefe, die man ihm nach seinen üblichen Küchen- und Diplomatie-Eskapaden gar nicht zugetraut hatte. Seine Verletzung ist nicht nur physisch, sondern auch emotional ein zentraler Konfliktpunkt der Episode.

Trivia: Ethan Phillips hat für diese Folge besonders intensive Szenen gedreht, die zeigen, dass Neelix mehr als der nervöse Delta-Quadrant-Reiseführer ist. Funfact: Die staubigen Outdoor-Szenen wurden tatsächlich in einer verlassenen Kiesgrube gefilmt – echtes Star-Trek-Grit.

Voyager in der moralischen Zwickmühle

Während das Außenteam ums Überleben kämpft, muss Captain Janeway ( Kate Mulgrew ) an Bord der Voyager eine schwierige Entscheidung treffen: Rettung der Crew oder Einhaltung der obersten Direktive? Es ist ein klassisches Star-Trek-Dilemma, das an Episoden wie Tuvix oder „The Needs of the Many“-Momente aus Der Zorn des Khan erinnert.

Janeway bleibt dabei konsequent Janeway – klug, entschlossen und kompromissbereit, wenn es der Crew hilft. Ihre Gespräche mit Tuvok (Tim Russ), der als moralischer Kompass agiert, sind das ruhige, aber intensive Gegenstück zur Aktion auf dem Planeten.

Die Aliens: Mehr als nur die „Monster of the Week“

Die fremden Spezies, die Chakotay und Co. bedroht, ist nicht einfach nur das nächste „böse Alien der Woche“. Es gibt moralische Grauzonen, Missverständnisse und am Ende sogar eine Kunst tragische Ironie. Diese Aliens sind Überlebende, genau wie unser Außenteam, und die Folge spielt geschickt mit der Frage: Wer ist hier eigentlich der Feind?

Das erinnert ein wenig an die TNG -Folge Darmok, wo die Kommunikation das größte Hindernis ist. Hier wird dieses Thema jedoch düsterer verpackt – weniger „Picard mit metaphorischen Reden“, mehr „Überleben mit improvisierten Waffen“.

Fazit

Der Höllenplanet ist eine düstere, aber fesselnde Episode, die zeigt, dass Voyager mehr kann als nur Sternenflotten-Protokolle und Holodeck-Spaß. Die Kombination aus Survival-Drama, moralischen Fragen und starker Charakterarbeit macht die Folge zu einem echten Highlight der zweiten Staffel.

Info

Drehbuch: Tom Szollosi
Showrunner: Michael Piller
Regie: Jonathan Frakes

 


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Warpskala

Warpskala
8 10 0 1
8/10
Total Score

Positiv

  • Starke Charakterentwicklung, besonders für Neelix
  • Intensive Survival-Atmosphäre mit packenden Szenen
  • Moralische Dilemmata à la Star Trek, perfekt umgesetzt

Negativ

  • Die Aliens bleiben trotz Tiefe etwas blöd
  • Wenig Abwechslung in der Szenerie – es ist viel „Staub und Düsternis“

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