Familie Robinson auf dem Waldmond – Kinder freunden sich mit Ewoks an.

The Ewok Adventure
später: Caravan of Courage: An Ewok Adventure
US Fernsehfilm von 1984, 94 Minuten

Die Handlung

Ein Raumschiff stürzt auf dem Waldmond Endor ab. Vater, Mutter, der 14-jährige Mace und seine sechsjährige Schwester Cindel haben überlebt. Aber die Eltern werden vom Riesen Gorax entführt. Mace und Cindel haben kaum die Möglichkeit, sie zu befreien, aber da machen sie die Bekanntschaft mit den Eingeborenen auf dem Mond: den bärenartigen, etwa einen Meter großen Ewoks. Mace ist anfangs misstrauisch, hält die Wesen mehr für Tiere als für intelligente Lebewesen. Cindel freundet sich aber schnell an, besonders der neugierige Wicket, der kaum älter als sie selbst ist, wird zu ihrem besten Freund. Schließlich macht sich eine ganze Karawane von Ewoks auf, um zusammen mit den Kindern die Eltern zu befreien.

Karawane der Tapferen

Teddybären im Weltall

Die teddybärähnlichen Ewoks hatten in Star Wars – Die Rückkehr der Jedi-Ritter ihren ersten Auftritt. Sie lebten auf dem Waldmond Endor und wurden mehr durch Zufall in die Kämpfe zwischen Rebellen und Imperium hineingezogen.

Die Ewoks kamen aber gut an und so hatte George Lucas die Idee, einen Star Wars Spin Off für das Fernsehen zu machen. Ursprünglich sollte es nur ein halbstündiges Special werden, aber kein Fernsehsender hatte daran ein Interesse. Jedoch war ABC an einem Fernsefilm in einem Zwei-Stunden-Slot interessiert und so nahm die Produktion ihren Lauf.

Das Drehbuch wurde von Bob Garrau nach einem Entwurf von George Lucas geschrieben. Regie führte John Korty. Für die sechswöchigen Dreharbeiten ging man nach Marin County, nördlich von San Francisco. In dieser waldreichen bergigen Gegend wurden schon die Endor-Szenen von Die Rückkehr der Jedi-Ritter gedreht und George Lucas’ Skywalker Ranch liegt auch nur acht Kilometer entfernt. So hatte Geroge Lucas es nicht weit, als er während der dreiwöchigen Postproduktion selbst noch einige Szenen nachdrehte. Die Musik kam von Peter Bernstein, wobei einige Stücke von John Williams Score aus Episode 6 übernommen wurden.

Karawane der Tapferen

Ein Mädchen und zwei Jungs

Die Hauptrollen wurden von drei Kindern übernommen: Die damals erst fünf jährige Aubree Miller spielte Cindel Towani. Sie konnte sich damals noch keine Texte merken, deshalb hat man ihr immer vor jeder Szene gesagt, was sie gleich sagen soll. Wovon George Lucas aber besonders angetan war, waren ihre Gesichtsausdrücke, die sie für die Szenen auflegte. Die kamen so natürlich und spontan, dass man ihr die Textschwäche verzieh. Die beiden Ewok-Filme sollten allerdings das Einzige bleiben, was sie je gedreht hat.

Eric Walker war damals 14 Jahre alt und spielte Mace Towani. Er spielte zwar noch in einigen Serien mit, aber es waren nur Kleinauftritte, sodass Karawane der Tapferen das wichtigste Filmprojekt für ihn blieb.

Ganz anders bei seinem gleichaltrigen Kollegen Warwick Davis. Der 1970 geborene Engländer hatte seine erste Rolle schon als Zwölfjähriger in Star Wars – Die Rückkehr der Jedi-Ritter. Er spielte Wicket, jenen Ewok, der Prinzessin Leia gefunden hat. Der vollständige Name des Ewoks Wicket W. Warwick ist eine Anlehnung an den realen Namen von Warwick Davis. Und für die beiden Ewok-Filme Karawane der Tapferen und Kampf um Endor nahm der nun 14-Jährige seine Rolle wieder auf.

1988 spielte er die Haupt- und Titelrolle im Film Willow. In Harry Potter und der Stein der Weisen spielte er gleich zwei Rollen: den Kobold Griphook, den er auch in Harry Potter und die Heiligtümer des Todes darstellte, und Professor Flitwick, den er in allen weiteren Harry Potter-Filmen spielte. Schließlich ist er in Per Anhalter durch die Galaxis von 2005 als depressiver Roboter Marvin in Erscheinung getreten.

Warwick Davis hatte außer in den Star Wars-Episoden II und III in allen weiteren Filmen einen kleinen Auftritt, in Episode IX sogar wieder als Ewok Wicket.

Erwähnenswert ist noch Fionnula Flanagan, die Catarine Towani, die Mutter der beiden Kinder, spielte. Sie war oft Gaststar in TV Serien. In Star Trek – The Next Generation spielte sie Datas „Mutter“ und auch in Star Trek Deep Space Nine und Enterprise hatte sie je einen Gastauftritt.

Karawane der Tapferen

Guter Kinderfilm – aber das ist doch kein Star Wars!

Karawane der Tapferen war ein großer TV-Erfolg. Er bekam sogar einen Emmy für herausragende optische Effekte. Er bleibt aber bei Star Wars-Fans umstritten. Er funktioniert als Kinderfilm recht gut, aber gegenüber den anderen Star Wars-Filmen fallen Story und Tricktechnik doch stark ab. Der Film kostete nur 3 Millionen Dollar und das war eine ganz andere Summe, als George Lucas es für die Star Wars-Filme gewohnt war.

The Ewok Adventure hat keinerlei Bezug zu Star Wars. Ursprünglich war er zwischen Episode V und VI angesiedelt. Aber irgendwie fühlt man, dass das nicht ganz zusammenpassen will. In Episode VI wirken die Ewoks von allem, was in der Galaxis passiert, isoliert und abgeschnitten. Die Begegnung mit den Rebellen wirkt mehr wie der Erstkontakt mit anderen Lebewesen. Sie halten C3PO sogar für einen Gott. Wenn sie zuvor aber schon eine Begegnung mit einer menschlichen Familie hatten, dürften sie nicht ganz so überrascht sein und die Menschen sogar auf ihren Speiseplan setzen.

Auf der anderen Seite fragt man sich, was eine Familie in einem offiziell unbedeutenden Sonnensystem zu suchen hat, in dem etwa zu dieser Zeit ein Todesstern gebaut wird und dessen System somit voll von Wachschiffen sein müsste.

Seit Disney das Star Wars-Franchise übernommen hat, ist er kein Bestandteil des Star Wars-Kanons mehr. Aber richtig ernsthaft hat ihn wohl noch nie jemand darin eingeordnet, denn kaum ein Roman, Comic oder Spiel nahm je auf die beiden Filme bezug. Einzig Cindel taucht als erwachsene Journalistin in dem Roman Entscheidung bei Koornacht aus der Trilogie Die schwarze Flotte auf.

Außerhalb Amerikas liefen die beiden Filme im Kino. Daher hatten viele Kinobesucher:innen das Gefühl, betrogen worden zu sein. Sie hatten doch irgendwie einen neuen Star Wars-Film erwartet. Nichtsdestotrotz war der Film für ABC ein riesen Erfolg mit der bis dahin zweithöchsten Einschaltquote. Deshalb hätte man dem Film gern noch eine TV-Serie folgen lassen, aber George Lucas hatte daran kein Interesse. Immerhin begann er aber mit den Vorbereitungen für die Fortsetzung.

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Dirk Wilkens-Hagenkötter
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Ein Gedanke zu „Review: Die Ewoks – Karawane der Tapferen (1984)“
  1. Aubree Miller tut mir immer noch leid. Sie hatte zwar Talent, wurde im Film und in der Fortsetzung so nervig in Szene gesetzt, dass selbst ein Jar Jar bunks vor Neid grün werden würde..

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