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Benjamin Sisko tritt eine Reise Durch den Spiegel an.

Eine Entführung für eine Rettungsaktion

Auf Deep Space Nine hat sich Benjamin Sisko (Avery Brooks) eben um eine „wichtige“ Angelegenheit von Quark (Armin Shimerman) gekümmert, als Miles O’Brien (Colm Meaney) in ziviler Kleidung auf die Ops kommt. Als der Commander nachfragt, was los ist, zückt der Chief auf einmal eine Pistole und entführt ihn. Und zwar ins Spiegeluniversum.

Dort angekommen erklärt Smiley, wie der Spiegel-Chief gerufen wird, wieso er den Stationskommandanten gekidnappt hat. Er braucht ihn, um zu verhindern, dass die terranische Rebellion gegen das klingonisch-cardassianische Imperium scheitert. Die war ursprünglich von dem Spiegel-Benjamin Sisko geführt worden, ehe dieser bei einer Operation getötet wurde. Jetzt ist es so, dass dessen Ex-Frau Jennifer (Felecia M. Bell) an einer Technologie arbeitet, mit der es gelingen könnte, die Rebellen in den Badlands aufzutreiben und zu vernichten. Der Commander muss die lebendige Spiegel-Version seiner verstorbenen Ehefrau aufhalten.

Widerwillig stimmt Benjamin Sisko dem Plan des Chiefs zu, sich als sein verstorbenes Spiegel-Ich auszugeben. Zunächst einmal muss er sich allerdings Respekt bei den Rebellen erlangen, was er mit handfesten Argumenten schafft. Danach erklärt er der Gruppe, dass er einen Plan hat, Jennifer und die Rebellion gleichzeitig zu retten, was nicht bei allen auf Gegenliebe stößt.

Wenn ein Plan funktioniert

Deswegen verrät kurz darauf der Spiegel-Rom (Max Grodénchik) der Intendantin, dass Benjamin Sisko noch am Leben ist, obwohl sie ursprünglich davon ausging, dass er tot sei. Und dies auch Jennifer Sisko so mitteilte.

Der Kommandant von Deep Space Nine gelangt auf die Spiegel-Version seiner Raumstation und trifft sich dort mit seiner hiesigen Ex-Frau. Es gelingt ihm, sie dazu zu überreden, sich der Rebellion anzuschließen. Danach wollen sie fliehen, stoßen allerdings auf Roms Leiche und damit auf den Beweis, dass sie verraten wurden.

Es beginnt eine Verfolgungsjagd durch Deep Space Nine, die damit endet, dass die Intendantin sie gemeinsam mit Garak (Andrew Robinson) in die Ecke treibt. Doch gerade als sie sie endgültig ausschalten will, zeigt sich, dass Benjamin Sisko den Verlauf der Dinge von langer Hand geplant hat. Er hat sie ausmanövriert und sie muss ihn und Jennifer ziehen lassen.

Wiedersehen mit anderen Versionen

Da seine Mission erfolgreich ist, verabschiedet sich der Commander von der Spiegel-Version seiner Frau. Danach bringt ihn Miles O’Brien zurück in sein Universum.

Nach Die andere Seite ist es jetzt das zweite Mal, dass das Spiegeluniversum Gegenstand einer Folge ist. Und genau wie bei jener besteht ein Großteil des Spaßes von Durch den Spiegel darin zu sehen, worin die Unterschiede zwischen Universen bestehen.

Natürlich treten erneut die Spiegelversionen von Kira Nerys (Nana Visitor), Miles O’Brien und Garak auf. Bei den Charakteren merkt man, dass die Schauspieler sich daran erfreuten, ihre Figuren erneut etwas anders zu interpretieren. Vor allem bei der Intendantin wird ihr Hedonismus, ihre Sexualität im Vergleich zu ihrem ersten Auftritt noch mehr betont. Gleichzeitig wird allerdings auch gezeigt, dass sie, wenn es darauf ankommt, erstaunlich kaltblütig sein kann.

Ein prominenter Gastdarsteller

Doch neben den bekannten Figuren treten auch neue Charaktere auf. Eine Überraschung ist dabei der Kurzauftritt von Tim Russ als Spiegel-Tuvok. Zwar hat er nur eine Szene. Allerdings kann er in dieser glänzen und zeigen, dass sein Alter Ego auch im Spiegel-Universum ein purer Vulkanier ist.

Zu den anderen Figuren kommen Julian Bashir (Alexander Siddig) als konstanter Unruhefaktor und eine sinnliche Jadzia Dax (Terry Farrell) hinzu. Und auch bei Letzterer merkt man, dass es ihr Spaß machte, ihren Charakter mal anders darzustellen. Wobei die Kostümabteilung in ihrem Fall eine sehr gute Arbeit gemacht hat und die Sinnlichkeit der Figur unterstreicht, ohne dass es zu übertrieben wirkt.

Ansonsten muss man sagen, dass die Folge ein weiterer Beweis dafür war, dass Benjamin Sisko immer einen Plan hat. Es ist wirklich erstaunlich, wie sehr der Kommandant von Deep Space Nine nie die Ruhe verliert, sondern fast immer ruhig und besonnen bleibt, bis er den passenden Moment hat, um selber aktiv zu werden. Das ist eine Seite des Commanders, die man im normalen Universum selten zu Gesicht bekommt.

Eine großartige Leistung

Dabei muss auch die schauspielerische Leistung von Avery Brooks hervorgehoben werden. Allein die Szene, wo er das erste Mal wieder seiner toten Frau begegnet, ist umwerfend. Wie innerhalb weniger Sekunden die verschiedensten Gefühle durch sein Gesicht huschen, ist höchste Kunst.

Für Felecia M. Bell ist dies übrigens das zweite Mal, dass sie Jennifer Sisko darstellen kann. Zuletzt sah man sie im Pilotfilm, wo sie zu Beginn starb. Nur um danach noch einmal als ein Wurmlochwesen aufzutreten. Ihr Auftauchen im Spiegeluniversum ist ein weiteres Zeichen dafür, wie sehr sich dieses teilweise von dem normalen Star Trek-Universum unterscheidet.

Durch den Spiegel fokussiert sich überwiegend auf Benjamin Sisko. Und abgesehen von dem Spaß, den man hat, wenn man ihm zuguckt und der durch die Lust der anderen entsteht, ihre Charaktere unterschiedlich darzustellen, ist da nichts Weiteres, was den Zuschauer fesseln könnte. Das ist in Durch den Spiegel kein Nachteil, da dies ausreicht, um einen zu unterhalten.

Durch den Spiegel ist bedeutungsgleich mit dem englischen Titel Through the Looking Glass. Beide Namen zitieren Lewis Carrols Alice im Wunderland und sind ein Hinweis darauf, dass die Handlung im Spiegeluniversum spielt.


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