In Die andere Seite geraten Julian Bashir und Kira Nerys in ein Spiegeluniversum.

Eine Reise durch den Spiegel

Major Kira Nerys (Nana Visitor) und Doktor Julian Bashir (Alexander Siddig) sind auf dem Rückweg nach Deep Space Nine, nachdem sie eine Klinik bei der ersten bajoranischen Kolonie im Gamma-Quadranten eingeweiht haben. Doch dann erhalten sie auf dem Weg durchs Wurmloch ein Leck im Antrieb. Als sie schließlich auf der anderen Seite herausgekommen sind, stellen sie fest, dass die Raumstation nicht an ihrer gewohnten Position ist. Dann transportieren sich zwei Klingonen ins Runabout, die sich allerdings respektvoll zurückziehen, als sie Kira sehen.

Den Grund für diese eigenartige Reaktion finden sie heraus, als sie bei der Station eintreffen. Sie sind in ein Paralleluniversum gelangt. Genauer gesagt ist es jenes Spiegeluniversum, in das einst Captain James T. Kirk (William Shatner) geriet. Er hatte durch seinen kurzen Aufenthalt einige Dinge in Bewegung gesetzt, die am Ende dazu führten, dass das terranische Imperium einen wichtigen Krieg verlor und jetzt ein Bündnis aus Bajoranern, Cardassianern und Klingonen die Macht übernahm. Deep Space Nine selbst wird von der Intendantin geleitet, der hiesigen Version Kira Nerys’, die sich von ihrem anderen ich sehr angetan zeigt.

Schnell lernen die beiden unfreiwilligen Einwanderer aus dem normalen Star Trek-Universum die Machtverhältnisse an Bord der Station kennen. Menschen werden als Sklaven in einer Art Rangsystem gehalten, weshalb der Doktor auch Erz bearbeiten soll. Bewacht wird er mit seinen Leidensgenossen von einem sadistischen Odo (René Auberjonois). Garak (Andrew Robinson) ist machthungrig und etwas zu sehr darauf erpicht, die Macht an Bord von Deep Space Nine in die Hände der Cardassianer zu legen. Quark (Armin Shimerman) ist ein ehrlicher Barkeeper, der versucht, den unterdrückten Menschen zu helfen, derweil Miles O’Brien (Colm Meaney), genannt Smiley, Dinge repariert. Benjamin Sisko (Avery Brooks) gibt sich als harmloser Mensch aus, der das Leben genießt, wobei es Andeutungen gibt, dass das nur eine Fassade ist.

Deep Space Nine Die andere Seite
©ViacomCBS

Wiedersehen macht keine Freude

Doch dann als die Intendantin eine Feier veranstalten möchte, kommt es zu einer Revolte. Odo wird dabei ermordet und während die Menschen gegen ihre Unterdrücker kämpfen, können die richtige Kira und Julian Bashir fliehen. Mit Mühe und Not schaffen sie es zurück in ihr Heimat-Universum.

Die andere Seite bietet ein unerwartetes Wiedersehen mit dem Spiegeluniversum, welches man in der TOS-Episode Ein Parallel-Universum kennenlernen konnte. Dabei haben sich die Macher der DS9-Folge einiges einfallen lassen, um zu verdeutlichen, wie sehr die Dinge sich seit damals verändert haben. Im Prinzip hat man es hier mit dem Fluch der guten Tat zu tun, da die Bemühungen von Spiegel-Spock (Leonard Nimoy) die Grundlage für die aktuellen Umstände bildeten, die man in dieser Folge sieht.

Gleichzeitig merkt man der Episode auch an, dass die jeweiligen Schauspieler Spaß hatten, mal etwas andere Versionen ihrer Figuren darzustellen. So ist der Spiegel-Odo ein sadistischer Gefangenenwächter, derweil Spiegel-Kira eine hedonistische und selbstverliebte Stationsleiterin ist. Dabei scheint die einzige Gemeinsamkeit beider Universen neben dem Aussehen die Position der jeweiligen Charaktere zu sein. Miles O’Brien ist natürlich ein Techniker, während Quark ein Barbesitzer ist.

Deep Space Nine Die andere Seite
©ViacomCBS

Viele bekannte Gesichter

Es fällt dabei auf, dass sich zwar einerseits viele bekannte Gesichter auf der Station aufhalten. Aber andererseits fehlen die Spiegel-Universum-Versionen von Jadzia Dax (Terry Farrell) und Bashir und werden auch nicht erwähnt. Das ist jetzt kein Kritikpunkt, doch es fällt auf, wenn man den Zufall bedenkt, dass halt eben die anderen Figuren vorhanden sind.

Wenn man an Die andere Seite etwas bemängeln muss, dann ist es der Beginn. Denn die Charakterisierung eines Julian Bashirs als zwar intelligenten Reisebegleiter, der allerdings komplett ignorant gegenüber den Bedürfnissen seiner Mitreisenden ist, passt nicht so recht. Die Figur wirkt dadurch wie taub und arrogant, was angesichts seiner Darstellung in den letzten Folgen charakterlich nicht stimmt.

Auf Englisch heißt die Episode „Crossover“, ein Begriff, den Comicfans kennen und der eine Vermischung bezeichnet. Das wäre in diesem Fall das Aufeinandertreffen zweier Universen. Die andere Seite, der deutsche Titel, ist da direkter und auch verständlicher.


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Götz Piesbergen

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