Mit Was wäre, wenn T’Challa zu Star Lord geworden wäre? stellt die zweite Folge von What If …? eine interessante Frage.
Das letzte Mal
Einst war T’Challa (Chadwick Boseman) ein Prinz, der sich jedoch in seiner Heimat, dem Königreich Wakanda eingeengt fühlte. Er wollte raus, die Welt entdecken. Doch kaum, dass er die Grenzen seines Reiches verlassen hat, wurde von Außerirdischen entführt.
Jahre später ist aus dem Prinzen Starlord, ein galaxieweit angesehenes Mitglied der Ravagers, geworden. Schon bald wird die Gruppe von Nebula (Karen Gillan) angeheuert, um ein wichtiges Artefakt von dem Collector (Benicio Del Toro) zu stehlen. Doch die Mission erweist sich herausfordernder, als ursprünglich gedacht. Denn einige Überraschungen könnten dafür sorgen, dass am Ende alles scheitern könnte.
Mit Was wäre, wenn T’Challa zu Star Lord geworden wäre? präsentiert die What If …?-Reihe die Episode, auf die alle am meisten gewartet haben dürften. Denn es handelt sich bei ihr um das letzte Mal, dass Chadwick Boseman T’Challa darstellte, die Figur, die ihn berühmt machte. Was wohl nur wenige damals bei der Aufnahme wussten, war, dass er zu diesem Zeitpunkt bereits unheilbar an Krebs erkrankt war, an dem er dann auch kurze Zeit später starb. Ein tragischer Verlust, nicht nur für Fans des Marvel Cinematic Universe, sondern ebenso für die gesamte Menschheit.
Nur wenig Wiedererkennbarkeit vorhanden
Insofern stand und steht diese Folge unter besonderer Beobachtung. Weil man einfach wissen will, ob und wie hier der Charakter einerseits wiederkennbar ist, aber andererseits auch, wo die Unterschiede sind. Wenn man von der ersten Episode dieser neuen Serie ausgehen würde, dann würden die Macher vermutlich vieles von Guardians of the Galaxy übernehmen und ebenso ein paar Details aus dem Black Panther-Film.
Doch Was wäre, wenn T’Challa zu Star Lord geworden wäre? entspricht im positiven Sinne nicht den letztgenannten Erwartungen. Es gibt zwar Gemeinsamkeiten, wie Charaktere, der Humor und eine Szene zu Beginn. Alles andere kann man allerdings getrost als komplett freie Interpretation ansehen.
Weshalb die Folge einen auch ständig überrascht. Gefühlt haben sich die Macher der Serie eine größere Freiheit genommen, als dies noch in Was wäre, wenn Captain Carter die erste der Avengers geworden wäre? der Fall war. So sieht der Collector aus, als ob er rigoros Bodybuilding betrieben hat. Drax (Fred Tatasciore) ist kein Krieger mehr, sondern ein Barkeeper. Und Thanos (Josh Brolin) ist durch die Überzeugungsarbeit von T’Challa kein Schurke mehr, sondern ein Mitglied der Ravagers, wenn auch mit merkwürdigen Ansichten.
Einmal ein Superheld …
All dies wird übrigens mit exzellenter Charakterarbeit verknüpft. Es ist deutlich zu spüren, dass die Ravager durch T’Challas Einfluss eine Familie geworden sind, wenn auch mit einigen merkwürdigen Mitgliedern. Auch Nebula wird großartig dargestellt, als eine förmlich verführerische Dame, deren hübsches Aussehen allerdings nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass sie einiges auf dem Kasten hat.
Und der titelgebende Prinz? In Was wäre, wenn T’Challa zu Star Lord geworden wäre? sieht man jemanden, der in diesem Universum mit den Ravagers seine Familie und seine Berufung gefunden hat. Er ist jemand, der Gutes tun will und auch Gutes tut. Eben ein typischer Superheld, dessen Ruf ihm vorauseilt.
So ist ein Running Gag dieser Serie, dass gefühlt jeder den Lord kennt und sich als Fan von ihm erweist. Wenn man das mit Peter Quill aus Guardians of the Galaxy vergleicht, ist dies ein Unterschied wie zwischen Tag und Nacht. Es zeigt auch, wie sehr T’Challa den Namen und die dazugehörige Rolle, die zwar dem aus dem Original-MCU ähnlich sieht, zu etwas Eigenem gemacht hat. Mit jedem Schritt, mit jeder Aktion strahlt er ein unglaubliches Selbstbewusstsein aus, das durchaus gerechtfertigt ist.
Jede Menge
Und trotzt einer Laufzeit von „nur“ 35 Minuten wird man bestens unterhalten. Es gibt jede Menge Action, Plottwists und Gags. Und vor allem an Letzterem merkt man, wie sehr die Macher sich an der Atmosphäre von Guardians of the Galaxy orientiert haben. Denn die lustigen Momente sind zwar zahlreich vertreten, doch erweitern sie das Geschehen nur und dominieren es nicht. Szenen wie das Fanfoto, dass Drax mit Starlord macht, oder Thanos merkwürdige Ansichten sorgen für Schmunzler, vor allem, da man weiß, wie die Figuren im eigentlichen MCU agieren.
Gleichzeitig wurden in Was wäre, wenn T’Challa zu Star Lord geworden wäre? auch so einige Eastereggs eingebaut. Teilweise sind dies sogar doppelte Eastereggs, wie beispielsweise der erweiterte Auftritt von Howard the Duck oder die kurzen Momente, wo man Cosmo, den Hund im Astronautenanzug, sieht. Diese Kurzauftritte gab es ja bereits schon in den Guardian of the Galaxy-Filmen. Doch parallel existieren ebenfalls Homagen, die nicht aus diesem Leinwandstreifen stammen, sondern aus dem restlichen MCU. Es tauchen Dunkelelfen, bekannt aus Thor: Das dunkle Königreich, auf, ebenso wie Captain-America-Schild im Hintergrund deutlich zu sehen ist.
Es ist interessant, dass es Marvel gelungen ist, für diese Folge wirklich fast alle Originaldarsteller zu engagieren, damit sie ihre jeweiligen Figuren sprechen. Sogar bis in die kleinste Rolle finden sich dieselben Darsteller, wie man es aus den anderen Filmen her kennt. Die einzige Ausnahme ist Drax, der dieses Mal nicht von Dave Bautista gesprochen wird sondern von Fred Tatasciore. Angeblich stand der bekannte Schauspieler nicht zur Verfügung, eine Aussage, die angesichts seines protestierenden Twitter-Posts in Zweifel gezogen werden darf.
Was wäre, wenn T’Challa zu Star Lord geworden wäre? ist eine weitere grandiose Folge der What If …?-Serie und ein würdevoller Abschied von Chadwick Boseman.
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