Data baut sich eine Tochter.

Inhalt

Ohne Wissen der restlichen Besatzung konstruiert Data (Brent Spiner) einen Androiden namens Lal (Hallie Todd). Er betrachtet diesen als seine Tochter und will ihr helfen, ihre Menschlichkeit zu entwickeln. Anfangs ist Captain Picard (Patrick Stewart) davon nur wenig begeistert, doch als Admiral Heftel (Nicolas Coster) von der Sternenflotte auf der Enterprise eintrifft, um sie auf die Erde zu holen ist er bereit Lals Rechte zu verteidigen …

Rezension

Datas Nachkomme stellt in gewisser Weise eine Fortsetzung der Folge Wem gehört Data? aus der zweiten Staffel dar, da sie sich mit ganz ähnlichen Fragestellungen auseinandersetzt. Hier wie dort geht es um die Frage, ob ein Android dieselben Rechte hat wie jede andere Lebensform auch, einschließlich des Rechtes, sich fortpflanzen zu dürfen. Data sieht darin zunächst kein Problem, ganz anders als Captain Picard, der es besser gefunden hätte, wenn Data ihn zunächst über seine Absicht, einen Nachkommen zu bauen, informiert hätte. Dies führt zu einigen witzigen Dialogen zwischen Picard und Data, auch wenn es etwas unglaubwürdig erscheint, dass Data sich nicht bewusst ist, dass es doch einen ziemlichen Unterschied macht, ob zwei Menschen gemeinsam ein Kind zeugen oder ob er im Alleingang einen Androiden mit Fähigkeiten erschafft, die dem seinen ebenbürtig sind.

Aber ist Lal denn nicht auch eine neue Lebensform?

Star Trek TNG 064 – Datas Nachkomme

Eben dieses Thema wird hier wie zuvor schon in Wem gehört Data? erneut erörtert, wenn auch auf eine gänzlich andere Art und Weise. Hier gibt es keine Gerichtsverhandlung zu sehen, die sich mit fast schon philosophischen Fragen beschäftigt, vielmehr erleben wir einige komische und auch traurige Szenen, die zeigen, wie Lal sich bemüht, mit den Eigenheiten des Menschseins zurechtzukommen. Da sie wie ein großes Kind ist, sieht sie sich die Welt um sich herum mit großen neugierigen Augen an und versucht ständig neues zu lernen, wobei sie das ein oder andere Mal ins Fettnäpfchen tritt. Wenn sie etwa dem völlig verdutzten Riker einen leidenschaftlichen Kuss auf dem Mund gibt, da sie dies für eine normale Form menschlichen Flirtverhaltens hält, ist dies eine der lustigsten Szenen der Folge. Dies alles wird von Lal-Darstellerin Hallie Todd ganz großartig gespielt. Vor allem ihre gemeinsamen Szenen mit Brent Spiner wissen den Zuschauer zu berühren. Data tritt hier als treusorgender Vater in Erscheinung, der nur das Beste für seine Tochter will. Als Admiral Heftel auf der Enterprise eintrifft, sieht er es so auch als seine Hauptaufgabe, sie zu beschützten. Leider entspricht Heftel ganz und gar dem Klischee des engstirnigen Sternenflottenadmirals, welches wir ja schon aus vielen anderen Episoden zur genüge kennen. Seine Wandlung gegen Ende der Folge erscheint daher auch etwas zu plötzlich und nur bedingt glaubwürdig.

Auch muss man der Folge negativ anlasten, schon arg dialoglastig zu sein, ein wenig mehr Bewegung wäre gut gewesen, was, da sie komplett an Bord des Schiffes spielt, zugegebenermaßen recht schwierig umzusetzen gewesen wäre.

Trotzdem muss man Schauspieler Jonathan Frakes loben, der hier sein Regiedebüt gab. Obwohl einige Szenenübergänge etwas sprunghaft wirken, hat er einen guten Job gemacht. Er empfahl sich hiermit als Regisseur für zahlreiche weitere Episoden, auch aus anderen Serien des Franchises und natürlich der beiden Kinofilme Der erste Kontakt und Der Aufstand.

Die Episode lebt ganz von den Interaktionen zwischen den Charakteren, geht dabei aber leider thematisch nicht so sehr in die Tiefe wie Wem gehört Data? So hat sie eben leider nicht das Zeug zu einem echten Klassiker, bietet aber trotzdem solide Unterhaltung in bester „Star Trek“-Tradition.

Info

Datas Nachkomme – Offspring
Staffel 3 – Episode 16

Buch: Rene Echevarria
Regie: Jonathan Frakes

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Sven Wedekin
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