Lwaxana Troi hilft bei Verhandlungen mit den Careb.
Ort der Finsternis – Dark Page
Staffel 7 – Folge 7
Buch: Hilary J. Bader
Regie: Les Landau
Inhalt
Das telephatisch begabte Volk der Careb möchte der Föderation beitreten. Da die Careb es nicht gewohnt sind, über das gesprochene Wort zu kommunizieren, soll Lwaxana Troi bei den Beitrittsverhandlungen an Bord der Enterprise helfen. Während eines Besuchs des Aboretums fällt Lwaxana plötzlich in Ohnmacht. Dr. Crusher stellt fest, dass sie sich tief in ihr sogenanntes Meta-Bewusstsein zurückgezogen hat. Verzweifelt versucht ihre Tochter Deanna, sie aus ihrem Zustand zu befreien, bevor es zu spät ist …
Rezension
„Ort der Finsternis“ ist eine Episode, die sich stark von allen anderen unterscheidet, in denen Deannas Mutter Lwaxana vorkommt. Handelte es sich bisher dabei stets um mehr oder weniger heitere Folgen, bei denen das schwierige Verhältnis zwischen den beiden und Lwaxanas Versuche, mit Captain Picard zu flirten, im Mittelpunkt standen, ist dies eine sehr ernste Geschichte, die sich um eine tragische Begebenheit aus Lwaxanas Vergangenheit dreht, von der selbst Deanna nichts weiß. Doch bis der Zuschauer erfährt, um was es sich dabei genau handelt, vergeht einige Zeit, in denen die Folge geschickt Spannung aufbaut. Da sich das Verhalten von Deannas sonst so extrovertierter Mutter hier stark von jenem in früheren Folgen unterscheidet, rätselt man mit, was mit ihr nicht stimmt. Dabei lockt das Drehbuch uns zunächst auf eine falsche Fährte, indem es den Anschein erweckt, dass der Anführer der carebischen Delegation, Maques, irgendeinen negativen Einfluss auf Lawxanas Psyche nimmt. Doch um herauszufinden, was wirklich vor sich geht, muss sich Deanna mit Hilfe ihrer telephatischen Fähigkeiten mit dem Verstand ihrer Mutter verbinden. Die Traumsequenzen, die wir dadurch zu sehen bekommen, erinnern in ihrer Machart stark an jene von Data in den Episoden „Der Moment der Erkenntnis“ und vor allem in „Traumanalyse“. Interessanterweise werden diese Träume von Data auch kurz angesprochen. Allerdings sind die Inhalte von Lwaxanas Träumen wesentlich beunruhigender und düsterer.
Obwohl „Ort der Finsternis“ gegen Ende hin sehr emotional wird, kippt die Geschichte nicht ins Rührselige ab. Dies ist vor allem auch den Leistungen von Marina Sirtis und Majel Barrett zu verdanken. Vor allem Letzterer gelingt es hier, ganz neue Facetten von ihrer Figur zu zeigen. Dies gilt auch ganz generell für ihr Verhältnis zu ihrer Tochter, welches dadurch ebenfalls mehr Tiefe bekommt. Lwaxana als Charakter gewinnt dadurch stark an Komplexität und auch Glaubwürdigkeit. Auch aus diesem Grund gehört „Ort der Finsternis“ ganz zweifellos zu den besten Lwaxana-Troi-Episoden.
Etwas negativ muss man aber vielleicht bewerten, dass die Folge gleich nach „Traumanalyse“ lief, einer Episode, die eine in vielerlei Hinsicht ähnliche Ausgangssituation bot. Hier wie dort steht die Deutung von zunächst sinnlos erscheinenden Traumbildern im Mittelpunkt der Handlung. Dass zwei thematisch so ähnliche Episoden direkt hintereinander folgen, ist höchst ungewöhnlich, man fragt sich fast, ob hier eine subtile Absicht dahintersteckte. Falls ja, wurde diese im Rahmen der Serie leider nie bestätigt. Aber anders als „Traumanalyse“ präsentiert sich „Ort der Finsternis“ als ein psychologisches Drama, das in vielerlei Hinsicht überzeugender erscheint als die Vorgängerepisode, weswegen man diese Folge tatsächlich positiver bewerten kann.
Noch eine Bemerkung zur Besetzung: Als Gaststar ist hier die noch unbekannte Kirsten Dunst zu sehen, die inzwischen durch ihre Rollen in Filmen wie „Spider-Man“ zum Hollywoodstar aufgestiegen ist.
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