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In Lakaien und Könige ist Michael Burnham auf dem Weg ins Gefängnis, als die Discovery den Transporter vor dem sicheren Tod bewahrt.

Staffel 1, Folge 3 – Sternzeit: unbekannt
“Lakaien und Könige” – “Context is for Kings”

Die Handlung von Lakaien und Könige

Sechs Monate nach der Schlacht am Doppelstern. Michael Burnham (Sonequa Martin-Green), mittlerweile in der Sternenflotte als Meuterin bekannt, ist mit anderen Gefangenen in einem Shuttle zur Gefangenenüberführung unterwegs. Das Shuttle wird von einer parasitären Lebensform befallen, beim Versuch es zu befreien, reist das Halteseil des Piloten und das Shuttle ist in Gefahr. Die USS Discovery ist zum Glück in der Nähe und kann das Shuttle retten.

Während die Gefangenen in die Arrestzelle kommen, bekommt Burnham vom Captain der Discovery eine Sonderbehandlung – sie soll an einem Projekt mitarbeiten. Als sie ihre Arbeit im Maschinenraum aufnimmt, schnappt sie ein Gespräch auf und erfährt am nächsten Tag, dass das Schwesterschiff der Discovery, die USS Glenn einem Unfall zum Opfer fiel. Sie wird dem Außenteam zugeteilt, das Ausrüstung bergen soll. An Bord finden sie Leichen von Klingonen und der Crew, kurz darauf werden sie von einer unbekannten Bestie angegriffen. Sie können nur knapp entkommen, was einem mutigen Manöver von Burnham zu verdanken ist.

Als Michael sich auf die Abreise vorbereitet, macht ihr Captain Lorca (Jason Isaacs) das Angebot, an Bord der Discovery zu bleiben, welches Burnham erst nach einer  Demonstration der hier erforschten Technologie annimmt.

Lakaien und KönigeKritik

Bis zu dieser Episode war ich, trotz der vielen Unstimmigkeiten, noch recht angetan. Aber mit jeder Folge packt man einfach noch mehr drauf. Entschuldigung, aber wenn ihr ein Prequel dreht, dann müsst ihr die nachfolgenden Serien in- und auswendig kennen. Dass in TOS gesagt wird, dass das Beamen innerhalb des Schiffes sehr riskant und nahezu unmöglich sei und hier Lorca mal eben einen ohne große Probleme ausführen lässt – geschenkt. Das sind wirklich Details, die man übersehen kann. Wenn man aber einen der Hauptteile der Geschichte – in diesem Fall die Meuterei von Burnham – nicht abklärt, dann ist das einfach nur nachlässig.

In der TOS Folge Gefährlicher Tausch kommt es an Bord der Enterprise zu einer Meuterei, Chekov (Walter Koenig) fragt Spock (Leonard Nimoy), ob es jemals so etwas an Bord eines Sternenflottenschiffes gegeben hat, was dieser mit »Über so etwas gibt es keine Aufzeichnungen« beantwortet.

Jetzt könnte man sagen, dass die Akte von Burnham eventuell Verschlusssache ist. Ist nicht wirklich glaubhaft, wenn ihre Mitgefangenen sie kennen, die Crew der Discovery sie erkennt und sogar die Kadettin Tilly (Mary Wiseman) von ihr gehört hat. Es gibt vielleicht später eine gute Erklärung dafür, aber in meinen Augen kann man nicht einfach machen was man will und dann am Ende der Serie eine Zeitreise oder ähnliches machen, was z.B. den Krieg mit den Klingonen verhindert. Ein wenig mehr Sorgfalt bitte in solchen Dingen. Bei solchen Dingen wie Alice im Wunderland klappte es ja auch.

Wir sehen hier zum ersten Mal die Discovery und lernen die Crew ein wenig kennen. Dass Saru (Doug Jones) zufällig der Erste Offizier der Discovery ist, auf der dann auch Burnham landet, ist ein wenig unglaubwürdig, kann man aber so stehen lassen. Ich hätte Saru vermisst, ist er nach drei Folgen doch sowas wie mein persönliches Highlight. Die Discovery selbst sieht leider nicht so toll aus wie andere Schiffe der Sternenflotte. Die Shenzhou fand ich weit stimmiger und auch die Europa passte besser ins Bild.

Dass die Sets moderner sind, als die aus TOS, na ja, wer sich darüber beklagt, der sollte lieber keine Prequels schauen. Immerhin liegen über 50 Jahre zwischen den Serien, da erwarte ich, dass es moderner aussieht, nur der Stil sollte beibehalten werden, und das gelingt hier erneut nicht. Die Discovery ist sehr viel weiter entwickelt als die Voyager oder die Defiant. Prototyp hin oder her, wenn es mit der Technik irgendwelche Probleme gegeben hätte, dann hätte man das sicherlich bis zur TNG-Ära lösen können. Der Sporenantrieb ist wahrscheinlich Streng Geheim und wird später aufgegeben, deswegen kann ich damit leben.

Die Stimmung auf der Glenn ist dann richtig gut eingefangen. Regelrecht bedrückend wirkt die Szenerie und erinnert mich sehr an Filme wie Alien.

Von den anderen Charakteren wissen wir noch nicht viel. Tilly ist ein Kadett, die wohl ein wenig nervös ist und dadurch ziemlich nervig wirkt. Ein guter Gegenpol zur eher kühlen Burnham. Richtig gut finde ich die schauspielerische Leistung von Sonequa Martin-Green. Sie bringt diese “Lasst mich einfach mit meiner Schuld in Ruhe”- Haltung richtig gut rüber. Auch der Rest der Hauptbesetzung überzeugt mit seiner Leistung. Es ist auch nicht verkehrt, Captain Lorca erst mal etwas zwielichtig zu belassen. Der Rest der Crew, allen voran natürlich Saru und die Chefin der Sicherheit Commander Landry sind sehr ablehnend Michael gegenüber. Dass Burnham ihre Haftstrafe nicht antreten bzw. voll absitzen würde, war abzusehen, ist es doch ihre Serie.

Obwohl ich bei bisher jeder Folge (und ich vermute, das bleibt auch so) etwas auszusetzen hatte und DSC es bisher nicht geschafft hat, Trekfeeling aufkommen zu lassen, erzeugt die Serie trotzdem Spannung auf die nächste Folge. Gute Unterhaltung ist sie auf jeden Fall.

Funfacts

  • Das Design der Discovery geht auf einen Konzeptentwurf für den ersten Film zurück.
  • Burnham erzählt, dass ihre Mutter Amanda ihr immer Alice im Wunderland vorgelesen hat. Spock erwähnte dies auch in TOS.
  • Tilly merkt an, dass Michael nur selten für Frauen als Name benutzt wird
  • Die Mitgefangenen heißen Stone, Cold und Psycho – das wird zusammen zu Stone-Cold Psycho – eiskalter Psychopath

Der deutsche Titel

Lakaien befolgen Regeln, Könige sehen Zusammenhänge. (Im Original: Universal law is for lackeys. Context is for kings. )
Auf dieses Zitat von Captain Lorca spielen beide Titel an.

 

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Marco Golüke

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