Bricht die Zeit des Widerstands an?

Eine Premiere

Der Krieg zwischen der Föderation und dem Dominion ist mittlerweile drei Monate alt. Und es läuft nicht gut für das Sternenbündnis und seine Alliierten, die Klingonen. Abhilfe soll ein verwegener Plan verschaffen, zu dem die Sternenflotte Benjamin Sisko (Avery Brooks) und seine Offiziere verpflichtet.

Auf Deep Space Nine versucht Major Kira (Nana Visitor) mit den neuen Machthabern zurecht zu kommen. Doch schnell wird klar, dass die Cardassianer vor allem an einer Rückkehr der alten Verhältnisse aus der Zeit vor ihrem damaligen Abzug interessiert sind. In ihrer Not wendet sie sich an Odo (René Auberjonois), der sie unterstützt.

Mit Zeit des Widerstands fängt die sechste Staffel von Deep Space Nine an. Das ist zunächst natürlich nichts Aufsehenerregendes. Bis man sich klar wird, dass diese Episode nicht nur der Auftakt zur neuen Season ist, sondern auch zu einem Sechsteiler! Dies ist das erste Mal in der Historie von Star Trek, dass ein solcher Mehrteiler zu sehen ist. Und es passt zu der Serie, die in ihren bisherigen Jahren wiederholt Neues wagte und ebenso auf längerfristiges Storytelling setzte.

Die Stimmung? Verbesserungsdürftig

Dementsprechend ist diese Folge auch nur ein Teil eines Ganzen. Es knüpft zwar einerseits an den Cliffhanger von Zu den Waffen an, ist aber andererseits ebenso ein Übergang zur kommenden Episode, Entscheidungen. Dabei knüpft diese Folge atmosphärisch problemlos an den Vorgänger an.

Man hat hier, kurz gesagt, eine eher bescheidene Stimmung innerhalb der Sternenflotte. Drei Monate sind seit dem Ausbruch des Krieges vergangen, und es sieht nicht gut aus. Wiederholt wird klargemacht, dass das Dominion auf dem Vormarsch ist, dass es anscheinend überlegen ist. Kein Wunder also, dass sich eine gewisse Frustration breitmacht.

Deshalb verwundert es auch nicht, dass Benjamin Sisko und seine Leute der neuen Mission zustimmen. Denn wenn sie mit dieser erfolgreich sind, dann setzen sie ein so dringend notwendiges Zeichen in diesem Konflikt und können den Feind empfindlich schwächen. Der ja, was anschließend in der Handlungsebene auf Deep Space Nine gezeigt wird, auf Grund des verminten Wurmloches vom wichtigen Nachschub abgeschnitten ist.

Unterschiedliche Perspektiven

Bei den Erlebnissen von Benjamin Sisko und seinen Leuten wird auf die Folge Das Schiff zurückgegriffen. Denn es ist eben jenes Objekt, das für das Vorhaben in Zeit des Widerstands essentiell wird. Hierbei erhält man außerdem einen Einblick in den Aufbau eines Jem’Hadar-Schiffes und erkennt, dass es absolut fremdartig ist. Es existieren keine Stühle, keine Krankenstation und ebenfalls keine Nahrungsreplikatoren. Es ist perfekt auf die Soldaten des Dominions zugeschnitten, deren einziger Sinn und Zweck es ist, ihren Herren zu dienen, und die dank des Ketracel Whites auch keine Nahrung zu sich nehmen müssen. Man wusste dies alles ja schon vorher, aber durch das Interieur des Schiffes erinnert man sich nochmal verstärkt daran.

Die Folge blendet dabei auch immer wieder zurück auf Deep Space Nine, um zu zeigen, wie dort die Situation ist. Eben das macht es zu einer gelungenen Episode, da so die Auswirkungen der Besetzung des Dominions gezeigt wird. Hierbei werden die unterschiedlichsten Meinungen präsentiert.

Quark (Armin Shimerman) ist in Zeit des Widerstands glücklich und zufrieden, da bei ihm das Geld stimmt. Gleichzeitig weist er aber auch darauf hin, dass im Gegensatz zur ersten cardassianischen Besetzung dieses Mal keine bajoranischen Sklaven zu sehen sind. Also alles gut?

Lektionen fürs Leben

Nicht wirklich, wenn man sich dafür dann Gul Dukats (Marc Alaimo) Verhalten anguckt. Er gibt sich sicher und deutet wiederholt an, dass ihm sehr daran gelegen ist, dass sein Volk noch mehr das Rad der Zeit zurückdrehen kann. So scheint er sogar zu wollen, dass Major Kira seine neue Bettgefährtin wird, was sie allerdings vehement ablehnt.

Gleichzeitig erhält man in Zeit des Widerstands auch erste Andeutungen, dass zwischen Cardassianern und Dominion nicht alles passt. Zwar verteidigt Gul Dukat, dass sich sein Volk der Macht aus dem Gamma-Quadranten unterworfen hat. Jedoch merkt man, dass er und seine Vertrauten ursprünglich auf mehr Entscheidungsfreiheit gehofft haben. Was allerdings im Dominion nicht so ohne Eeiteres möglich ist, da die endgültige Entscheidungsmacht bei den Vorta liegt. Die wiederum alles tun, um den Gründern, den Formwandlern ihre Wünsche zu erfüllen, was ja Major Kira und Odo geschickt ausnutzen.

Über der gesamten Folge liegt eine ernste Stimmung, die die Macher allerdings ab und an aufbrechen. Es sind dann kleinere, heitere Momente, wie etwa Benjamin Siskos freundliche Ermahnung an Worf (Michael Dorn) und Jadzia Dax (Terry Farrell), sich bei ihrer intimen Wiedersehensfeier keine Knochen zu brechen. Auch Weyouns (Jeffrey Combs) Umgang mit Jake Sisko (Cirroc Lofton) wirkt auf dem ersten Blick amüsant, bis man dahinter kommt, dass der Sohn von Benjamin Sisko hier eine wichtige Lektion erlernt: Nämlich dass die Pressefreiheit bei einer Besatzungsmacht nichts zählt.

Zeit des Widerstands, zu Englisch A Time to Stand, ist eine hervorragende Folge und großartiger Staffelauftakt.

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