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In Eigenarten nähert sich die Crew der Enterprise einer Quantensingularität, welche dazu führt, dass alle an Bord verrückt spielen.

Staffel 2, Episode 36 – 14. August 2152
„Eigenarten“ – „Singularity“

Die Handlung

Eigenarten
Die Quantensingularität

Die Crew der Enterprise möchte eine Quantensingularität erforschen, da diese sich in einem trinären Sternsystem befindet und die Vulkanier kein solches bisher untersucht haben. Hierbei nähern sie sich allerdings zu weit und die Crew beginnt allmählich, sich seltsam zu verhalten.

Archer (Scott Bakula) hat äußerste Schwierigkeiten ein Vorwort für ein Buch über seinen Vater zu schreiben, befiehlt aber auch Trip (Connor Trinneer), er solle seinen Stuhl auf der Brücke anpassen, da er immer herunterrutscht beim Anlehnen. Trip kümmert sich natürlich darum, verfällt aber dabei in einen Upgrade-Wahnsinn. Er versucht alle möglichen Aufwertungen wie Mikro-Trägheitsdämpfer, diverse Displays, Körperform angepasste Polsterung und vieles mehr zu verbauen.

Reed (Dominic Keating) ist indes mit der Effizienz der Crew total unzufrieden und werkelt an einem schiffsweiten Alarm und einer massiven Anpassung der Sicherheitsprotokolle. Hoshi (Linda Park) ersetzt den Koch, da dieser krankheitsbedingt ausgefallen ist und verfällt beim Kochen eines alten Familienrezeptes ebenfalls in einen Wahn. Mayweather (Anthony Montgomery) beklagt sich unterdessen über immerwährende Kopfschmerzen und sucht Dr. Phlox (John Billingsley) auf. Dieser will Travis kein Mittel ohne Untersuchung geben und beginnt mit einer Reihe von Tests. Schlussendlich will er Travis sogar operieren, kann aber durch T’Pol (Jolene Blalock) gestoppt werden, indem sie ihn mit dem vulkanischen Nackengriff außer Gefecht setzt.

Die Crew steigert sich insgesamt so hinein in ihre unterschiedlichen Aufgaben, dass es auch zu Streit kommt. Schlussendlich sind aber alle bewusstlos geworden und nur noch T’Pol ist auf den Beinen. Sie hatte zwar bereits einen Notruf abgesetzt, aber in unter neun Tagen könnte niemand bei ihnen sein. Sie bringt also durch eine Dusche und einen Kaffee den Captain wieder auf die Beine und leitet ihn an, das Schiff zu fliegen. Durch die Angabe von ständigen Kurskorrekturen ihrerseits bringt Archer das Schiff sicher aus der Gefahrenzone. Alle Crew-Mitglieder erwachen allmählich und lassen sich durch Phlox kurz untersuchen. Auch er ist wieder auf der Höhe und bedankt sich bei T’Pol, dass sie ihn zurückgehalten hat.

Rezension von Eigenarten

Es war mal wieder eine echt gute Folge, in der man gefesselt wurde. Die Handlung kommt nach einer wirklich kurzen und nötigen Einleitung direkt ans Licht und baut sich rasant auf. Lediglich der Schluss ist zu sehr aus dem Hut gezaubert und zerstört das Gesamtbild etwas.

Durch die überspitzten Eigenarten, welche die Crew entwickelt, bekommt man Einblicke in die tieferen Regionen der Charakterzüge vieler Protagonisten. Durch solche Ereignisse, wie sie hier beschrieben werden, tun sich manchmal tiefere Einblicke auf, welche meist durch gesellschaftliche Zurückhaltung unterdrückt werden. Man kann also sagen, dass durch die Auflösung einiger Barrieren der nackte Charakter zum Vorschein kommt.

Archer offenbart seine sensible und impulsive Ader, welchen wir aber schon mal kennenlernen durften in Eine Nacht Krankenstation. Daher bestätigt er nur diese Seite an sich, da er in Eine Nacht Krankenstation nicht durch eine Quantensingularität beeinflusst war.

Phlox scheint einen Hang zum Wahnsinn zu haben, offenbart hierbei aber auch sein scheinbar gigantisches medizinisches Wissen.

Trip zeigt, dass er ein Bastler durch und durch ist, da er sich so dermaßen in des Captains Stuhl reinsteigert und beinahe schon einen Spleen dafür entwickelt. Also hat er scheinbar auch Tendenzen zur Perfektion, welche nur durch mangelnde Zeit und Vorschriften zurückgehalten werden.

Eigenarten
T’Pol und Archer bringen das Schiff aus der Gefahrenzone

Reed ist in dieser Episode mein persönliches Highlight. Er entwickelt einen taktischen Alarm, welchen er Reed-Alarm nennen möchte. Im Englischen macht diese Bezeichnung aber erst so richtig Spaß, denn „Reed-Alert“ ist mehr als nur eine Anlehnung und vielleicht sogar der Ursprung des „Red-Alert“, den wir alle kennen. Seine Beharrlichkeit in diesem Thema spiegelt aber auch schon zuvor gezeigte Charakterzüge, unterstreicht diese aber nochmals massiv. Hier bin ich auch gespannt, ob uns dieser taktische Alarm weiter begleiten wird, zumal er mitverantwortlich dafür war, dass es dem Captain und T’Pol gelingt, das Schiff aus der Gefahrenzone zu bringen.

Lediglich Mayweather hat nur kurze Einblicke geben können, dadurch, dass Phlox ihn sediert hat. Was er aber preisgeben konnte, sind Versagensängste und ein hohes Maß an Pflichtbewusstsein.

Hoshi zeigt ähnliche Ängste wie Travis, da sie Angst hat, das Gericht nach Rezept ihrer Familie zu „verkacken“. Diese Charakterzüge sind uns aber vom Beginn der Serie bekannt und finden auch hier noch einmal Untermalung.

Zum Schluss kann man noch sagen, dass es für die Kontinuität schön war, dass die Implantate Mayweathers erwähnt wurden, welche er in Todesstation bekam, als er Teil der Reparaturstation war.

Zum Ende der Folge möchte ich nur noch mal loswerden, dass die Problemlösung wirklich schwach war. T’Pol konnte Archer nur aus seinem Wahnzustand holen, indem sie ihn duschte und ihm Kaffee gab, obwohl das Schiff noch näher an der Singularität war als zuvor. Diese Art von Problemlösung war wirklich komplett unlogisch. – Schade.

Fun Facts

  • Die Upgrades, welche Reed und Trip sich zurecht geplant haben, finden im Großen und Ganzen später ihren Weg als Standard in die Sternenflotte. (Taktische Anzeigen am Stuhl des Captains, der taktische Alarm, bewaffnete Crew-Mitglieder auf dem Schiff, etc.)

Der deutsche Titel

Der Originaltitel Singularity weist zwar darauf hin, dass hier ein schwarzes Loch den Mittelpunkt der Handlung darstellen wird, aber dennoch ist dies ein Star Trek Titel, welcher das Techno-Gebrabbel (hoffentlich nicht) zurückbringt. Der deutsche Titel Eigenarten ist zwar auch nicht gerade eine Meisterleistung, dennoch ist er um Längen besser als der Originaltitel. Er deutet zumindest darauf hin, worum es geht und unterstreicht die Geschehnisse deutlich. – Sehr schön.

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Martin Kistner
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