14. Juni 2025

2 thoughts on “Queer durch die Galaxie (Kolumne)

  1. Guter Artikel. Die Kritik, dass sich nicht mit Themen wie Homophobie und Transfeindlichkeit auseinander gesetzt wurde, stimmt aber nicht ganz. Gerade die Folge „Verbotene Liebe“ zeigt ja, dass die J’nai diejenigen, die sich als anderes Geschlecht identifizieren oder sich zu einem Geschlecht hingezogen fühlen, sogar in Umerziehungslager gesteckt wurden. Sehr deutliche Kritik an in der damaligen Zeit immer wieder vorkommenden versuchen, Homosexuelle umerziehen zu müssen.

    Schon in den 60ern wurden solche Themen angedeutet. Die letzte Folge der Serie behandelt letztendlich eine Geschlechtsumwandlung wegen geschlechtsspezifischer Benachteiligung. Janice Lester übernimmt Kirks Körper, weil sie meint, als Frau weniger Chancen zu haben. Etwas, das heute noch problematisch ist. Wechsel des Geschlechts also nicht aus Gründen der Sexualität, sondern wegen geschlechtsbezogener Nachteile.

    Auch das mit Seven sehe ich unproblematisch. Wie weit ihre „Beziehung“ in der Unimatrix ging, lässt sich schwer beurteilen, da alles nur in den Köpfen spielte. Das mit Chakotay wirkte eher wie ein Experiment, ihre Menschlichkeit zu erforschen. Mathematisch / statistisch sind heterosexuelle Beziehungen häufiger, für sie eine rein logische Wahl. Danach hatte sie 20 Jahre, sich auf ihre wahre Sexualität zu besinnen und zu entwickeln. Sehe ich keinen Widerspruch.

    Und dass es aktuell gerade nicht problematisiert wird, ist gerade richtig. Im 32. Jahrhundert ist es eben ganz normal. Kein Grund, es groß zur Diskussion zu stellen. Adira wies auf den eigenen Status hin. Wurde abgenickt, fertig. Etwas völlig normales. Manchmal ist die Normalität einfach das beste.

    Aber ja, sie könnten gerne nochmal auf eine Kultur treffen, in der das ein großes Problem darstellt.

  2. @Stefan: Danke für das Feedback! Die Kritik der mangelnden Auseinandersetzung mit Homophobie und Transfeindlichkeit bezog sich nicht auf die Episode „Verbotene Liebe“, die ich vielleicht in einen Nebensatz hätte ausklammern müssen. Es ging mir vor allem um die neueren Serien, die zwar eine Fülle queerer Charaktere haben, aber die aktuellen gesellschaftlichen Probleme nicht thematisieren. Insbesondere die zweite Staffel der „Picard“-Serie, die in unserer Zeit spielt, in der es leider noch Queerfeindlichkeit gibt. Und was Seven of Nine angeht, wurde ihre Entwicklung eben nicht nachvollziehbar geschildert, sondern kam absolut plötzlich und wirkt daher beliebig. Mit besseren Drehbüchern hätte es diesbezüglich gewiss weniger Kritik aus dem Fandom gegeben.

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